24.-26.03.2024 Ghana-Reise / Reisebericht 1: Wir sind auf der Reise
Vielleicht haben Sie / ihr unseren Bericht „Reisevorbereitungen für Ghana“ gelesen. Seit Freitag sind wir jetzt tatsächlich unterwegs. Es ist immer wieder erstaunlich, nach nur 7 Stunden Flug in einer komplett anderen Welt anzukommen. Von 0 auf 100 bedeutet in unserem Fall von 8°C und Wolkenbruch morgens um 7:00 Uhr in Frankfurt am Main auf 30°C bei der Landung um 18:00 Uhr in Accra, Ghana. Wir sind aus Kostengründen mit „Brussels“ über Brüssel geflogen. In erster Linie bot uns diese Airline die Möglichkeit an, kostengünstig ein zweites Gepäckstück mitzunehmen. Platz, den wir dringend für unsere vielfältigen Spenden benötigten.
Hauptziel dieser Reise ist es, das Projekt 1Bed4all(II) https://hita-ev.org/project/1bed4all-ii/ voranzubringen. Leider konnten die Container immer noch nicht aus dem Zollhafen auf die lange Reise in die Brong-Ahafo Region geschickt werden. Unser Ziel muss es jetzt sein „alle Hebel in Bewegung zu setzen“, um die Betten tatsächlich in die 18 ausgewählten Krankenhäuser ausliefern zu lassen.
Wie so oft stellen wir wieder einmal fest, dass wir mit unserer deutschen „Planungsmentalität“ hier nicht weiterkommen; das gesprochene Wort und die direkten persönlichen Kontakte sind so viel wichtiger als gefühlt 1.000 E-Mails und Telefonate oder Videokonferenzen.
Die erste Nacht verbrachten wir in Accra, weil die Fahrt nachts nach Sunyani zu gefährlich ist. Wir freuen uns total, dass unser Fahrer uns (fast) pünktlich um 9:00 Uhr abholt. Wir benötigen ca. 6 – 8 Stunden für die 370 km lange Fahrt über Kumasi in die frühere Hauptstadt der Brong Ahafo Region – Sunjani. Nach der Verwaltungsreform 2018 ist sie die Regionalhautstadt der Bono Region. Diese Stadt ist heute die Heimat von ca. 136.000 Personen, vor allem jüngeren Menschen. Die Einwohnerzahl der Stadt hat sich seit dem Jahr 2010 mehr als verdoppelt.
Neben den schlechten Straßenverhältnissen waren die vielen Staus ein Grund für die lange Fahrt. Der Grund für die Staus überraschte uns allerdings sehr. In jedem kleineren und größeren Ort gab es Verzögerungen, weil der Samstag „Funeral Day“ ist. Beerdigungen werden traditionell am Samstag durchgeführt, weil so die Angehörigen aus entfernteren Gebieten anreisen können. Es war unglaublich, wie viele Busse mit toll gekleideten Trauergästen unterwegs waren.
Als wir um ca. 20;00 Uhr nach genau 208 christlich geprägten Songs endlich sicher in unserem Hotel in Sunyani angekommen waren, wartete schon ein Vertreter unseres Partners, der Catholic University of Ghana in Fiapre, Sunyani, Mark Kofidze, auf uns, um uns zu begrüßen und die wichtigsten Absprachen zu treffen.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, sind wir mit Mark auf den Mark gefahren, um uns dort mit frischen Früchten einzudecken. Birgit unsere Mitreisende, war letztes Jahr für 7 Wochen in Sunyani, um dort für Ihre Masterarbeit zu forschen. Sie kennt sich bestens aus, unter anderem führte sie uns zielsicher zu einem Marktstand, wo es die besten Kokosnüsse der Stadt gibt.
Nach einem wunderbaren Kokosnuss-Trink und einem guten Nachtessen sind wir tatsächlich in Ghana angekommen. Ab Sonntag früh werden wir uns um unser Projekt kümmern. Dazu mehr in unserem nächsten Reisebericht.