26.01.2025 – 1:00 Uhr morgens: Packen; 5:00 Uhr: „Rückreise“ nach Accra
Dieser Bericht beginnt mit einem Abendessen am Samstagabend bei unserem langjährigen Projektpartner Rex Mensah. Schon zum zweiten Mal hatten wir bei ihm einen wunderschönen Abend mit tollem ghanaischen Gerichte, wie Fried Yam (frittierte Yam-Wurzeln, RedRed – ein Gericht aus roten Bohnen), Spinach-Beef-stew, Rice and fried plantaen (frittierte Kochbananen). Nachdem wir den ersten großen Durst mit leckerem Club-Bier gelöscht hatten, bot der Weinliebhaber uns dieses Mal argentinischen Wein an, den trockenen für die Männer, den süßen für die Damen. In gewisser Weise ist das ein wunderschöner Abschluss unserer Zeit in Sunyani. Es ist gut Rex als Partner und Freund dort zu haben. Er hilft uns unermüdlich bei den vielfältigsten Problemen, die wir zu lösen haben.
Das Abendessen dauerte bis zum frühen Morgen. Unser Problem war, dass wir noch packen mussten, weil wir schon um 5:00 Uhr morgens abgeholt wurden, um so den Verkehr zu umgehen. Obwohl wir so früh losfuhren, brauchten wir etwas mehr als 8 Stunden für die ca. 360 km von Sunyani nach Accra. Die Woche in und um Sunyani war unbeschreiblich. Wir hatten kaum Zeit, um irgendwie zur Ruhe zu kommen oder einfach mal unsere Arbeit zu dokumentieren. Das müssen wir morgen und am Montag tun 😉.
Neben dem Workshop, den wir mit der ICT-Abteilung der Katholischen Universität und teilweise mit dem Management Board der Universität durchführten, war ein weiterer Schwerpunkt, der Besuch von 6 Krankenhäusern in Sunyani und Umgebung. Wir wollten mit eigenen Augen sehen, wie die gelieferten Betten eingesetzt werden und was die Folgen für die Einrichtungen sind, die nun seit 2 Jahren auf die restlichen Betten warten. Ein siebtes Krankenhaus besuchten wir in Berekum; dort vereinbarten wir eine Kooperation in Bezug auf die Wartung der schon gelieferten und der noch zu kommenden Krankenhausbetten. Ein weiteres Highlight für uns war die Gründung einer NGO im Rahmen unserer Aktivitäten im Rahmen des Projektes „WhatsApp4PregnantWomen+YoungMothers“. Auf diese Weise möchten wir diese Initiative langfristig und nachhaltig unterstützen. 4 Besuche bei Mitgliedern dieser Gruppen, um die Arbeit unserer Projektpartner vor Ort zu sehen, bestätigten unsere Begeisterung für diese Initiative und bestärkten den Beschluss, hierzu einen verlässlichen rechtlichen Rahmen zu schaffen.
Ziemlich müde machten wir uns dann um 5:00 Uhr pünktlich auf die Reise nach Accra. Wir glaubten, dass der Verkehr am Sonntag früh etwas weniger wäre. Das war eine absolute Fehleinschätzung. Es war unglaublich, wie viele PKWs und LKWs schon so früh unterwegs waren. Für den Lastfernverkehr gab es eine einfache Erklärung: die Straße, die wir fuhren, der sogenannte „western corridor“, ist die Hauptverbindung nach Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) und auf dieser Straße gibt es einfach keine ruhigeren Phase. Es ist unglaublich wie viele schwerstbeladene 40-60 Tonner sich über diese Straße tag ein tag aus quälen. Ein zweiter Grund waren Transporte von Baggern, Rauben und anderem schweren Gerät für neue Gold-Minen in der Nähe von Sunyani. Unzählige von Schwertransportern beladen mit grün angestrichenen Tagebaumaschinen kamen uns entgegen.
Auch für den PKW-Verkehr gab es eine einfache Erklärung von unserem Fahrer Richard. Am Montag ist der letzte Registrierungstag für die Studenten*innen an den Colleges und Universitäten. Alle müssen spätestens an diesem Wochenende an ihren Studienorten ankommen. Ein Mitfahrer erzählte uns beispielsweise, dass er von Sunyani nach Ho reisen würde. Für ihn bedeutet dies, dass er zunächst 8 Stunden nach Accra reisen muss und von dort nochmals gut 4 Stunden nach Ho, „depening on the traffic“ wie man in Ghana sagt. Mindestens 12 Stunden für ca. 480km. Es gibt keine direkte Verbindung, die den Weg verkürzen könnte.
Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, mussten wir noch den Montag vorbereiten. Wir haben noch mehrere Meetings vor uns, bevor es dann am Dienstag früh um 1:30 Uhr wieder nach Hause geht.