26.03.2023 Reisebericht 2 – Ghana – Reise

Heute haben wir den ersten langen Arbeitstag hinter uns gebracht. Mittlerweile ist es 21:00 Uhr und wir sind ziemlich müde von unzähligen spannenden Eindrücken, die wir heute mitnehmen durften.

Den Morgen nutzen wir, um ein Mission Statement und die dafür notwendigen Arbeitsschritte für die nächste Woche vorzubereiten. Wichtig dabei war nicht nur die Zeiten genau festzulegen, sondern auch die Verantwortlichkeiten. Wir versuchen die nächsten Tage alle Kräfte zu bündeln, um die Betten doch noch in die 18 ausgewählten Krankenhäuser verteilt zu bekommen.

Nachdem wir mit Prof. Prudence, unserer langjährigen Partnerin in Ghana – heute Dean (Schulleitung) der School of Nursing und Midwifery School und Mark, dem Assistant Registrator und Projektleiter der Catholic University die Aufgaben verteilt haben, ging es zunächst zum Mittagessen. Die Wartezeit dort nutzen wir für ein erstes Interview mit Mark. Diese Interviews zu verschiedenen Themen werden sie auf unserem Youtube Kanal in Kürze sehen können https://www.youtube.com/channel/UC1zWW3JrtH5z93YMK3CybSw.

Daniel beim Interview mit Mark

Nach der Stärkung mit leckerem Jollof-Reis ging es für uns weiter in das Fiabre Health Centre. Dieses kleine Krankenhaus mit 3 Abteilungen ist ein sogenanntes „Health Centre without doctor“ und wird von einer Krankenschwester geleitet. Mehr dazu können Sie/ihr ebenfalls bald in unserem YouTube Channel erfahren.

Mission Statement

In diesem kleinen Krankenhaus werden von der zuständigen Hebamme pro Monat ca. 10 Kinder geboren. Gibt es kritische Schwangerschaften, werden diese in ein anderes Krankenhaus überwiesen. Für den Transport dieser Patientinnen gibt es im ganzen Distrikt ein Krankentransportfahrzeug. Der Transport ist keine Versicherungsleistung sondern muss privat bezahlt werden. Oft werden diese Transporte daher unter abenteuerlichen Umständen in Privatfahrzeugen oder anderen Transportmitteln getätigt.

Super interessant für uns ist immer wieder die Krankenhaus-Apotheke. Insgesamt konnten wir genau 12 unterschiedliche Medikamente, die dort angeboten werden, ausmachen. Das „Nicht-Vorhandensein“ von Medikamenten wird uns immer wieder als eines der wichtigsten Probleme genannt.

Die Krankenhausapotheke

Nach dem äußerst interessanten und aufschlussreichen Besuch im Health Centre besuchten wir noch Professor Prudence in der Universität. Dort trafen wir unter anderem mehrere Lektoren, die alle am Wochenende unterrichteten. Sie wundern sich?

Fiabre-Health-Centre
Thomas bei der Neuverteilung der Betten mit Professor Prudence und ihrem Kollegen Luke Ojo, dem Leiter des Public Health Departments

Am Wochenende werden zusätzlich zu den normalen studentischen Programmen auch Wochenendkurse für Student*innen angeboten, die schon arbeiten und daher nur am Wochenende studieren können. Diese sind für die Universität besonders interessant, weil sie die Studiengebühren normalerweise problemlos bezahlen können.

Neben eher informellen Treffen nutzen wir diesen Besuch nochmals um die Verteilung der Betten zu besprechen. Uns ging es darum, die Routen für die Lastwagen zu optimieren. Dazu war es notwendig die Anzahl der Betten anzupassen, um die Verteilung so zu optimieren, dass die LKWs bestimmte Routen nur einmal fahren müssen.

Kurz vor Ende des heutigen Tages machten wir noch – ganz unkonventionell im klimatisierten Auto  – ein De-briefing mit unserem Ansprechpartner Mark. Er war sehr zufrieden mit dem Tag, obwohl wir ihn sicher mit unseren vielfältigsten Bitten extrem beansprucht haben. Wir sind etwas weniger euphorisch, weil er morgen sehr viel tun muss, damit wir den Zeitplan noch irgendwie einhalten können. Das versuchten wir ihm zu vermitteln, ohne zu fordernd zu sein. „With the help of God“ – wird das schon klappen, war sein Kommentar dazu!

Briefing im Auto