30.03.2023 Reisebericht 6, Ghana-Reise
Der erste Besuch galt einer besonderen Einrichtung, einer großen Don Bosco Schule im Bezirk Domaso, einem Gebiet auf dem große Teile der Stadt Sunyani gebaut wurden. Da wir den zukünftigen Paramount Chief dieses Bezirks kennen, war es uns wichtig, diese Einrichtung zu besichtigen. Sie bietet Platz für mehr als 750 Schüler*innen und Ausbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Disziplinen, wie z.B. Schreinerei, Metallbau, usw..
Wir waren überrascht, dass es hier eine kleine Krankenstation mit 2 Liegeplätzen gibt. Als Betten waren diese beiden Plätze nicht mehr zu bezeichnen. Zwei Interviews mit einer Krankenschwester und dem Manager der Einrichtung finden Sie in Kürze auf unserem YouTubeChannel unter https://www.youtube.com/channel/UC1zWW3JrtH5z93YMK3CybSw.
So viel vorab, die kleine Krankenstation ist mit zwei Krankenschwester besetzt, die sich um die Schüler und Mitarbeiter kümmern. Hauptsächlich behandeln sie Malariafälle und Ermüdungserscheinungen durch Dehydrierung, zu wenig Essen und Hitze. Die minderjährigen Schüler*innen werden teilweise über Tage in dieser Station behandelt.
Nach einer beschwerlichen Fahrt, die Schule liegt zwar an einer Hauptverbindungsstraße zwischen zwei Mittelzentren, aber diese Straße ist nicht asphaltiert. Der Zustand der Straße ist kaum zu beschreiben. Für die 5 Kilometer von der asphaltierten Hauptstraße zur Schule benötigten wir fast eine halbe Stunde. (auch hierzu gibt es in Kürze ein Video, auf unserem YouTube Channel). Solche Schwierigkeiten machen es daher fast unmöglich, einen – wie auch immer geplanten Zeitplan einzuhalten. Am besten ist es, sich auf die Ghanaian Time einzulassen, und die kann 1-2 Stunden später sein als ursprünglich geplant.
Als nächste Station besuchten wir das Sunyani Regional Hospital, eine Einrichtung der zweithöchsten Versorgungsstufe. Oberhalb dieser Regionalkrankenhäuser gibt es in Ghana nur noch die beiden Teaching Hospitals: KorleBu in Accra und KATH in Kumasi. Das SRH bietet Platz für bis zu 750 Patienten in 16 unterschiedlichen Abteilungen. Da Thomas das Krankenhaus 3 Jahre nach seiner Eröffnung 2007 schon mal besuchte, war unser Erstaunen groß, wie wenig sich seitdem verändert hat. Die Grundausstattung scheint fast noch dieselbe wie damals zu sein. Auch in diesem Krankenhaus wurde uns bestätigt, wie wichtig eine regelmäßige Wartung des medizinischen Equipments sei und wie schwer es ist, den ordnungsgemäßen Gebrauch von Betten und anderen Gerätschaften, ohne die notwendigen Ersatzteile aufrechtzuerhalten.
Die letzte Besichtigung am heutigen Tag war im Sunyani Municipal Hospital – ein städtisches Krankenhaus. Es ist eine Stufe niedriger einzustufen wie das SRH. Dementsprechend ist auch die allgemeine Situation dieses Krankenhauses zu betrachten. Keine Frage, auch diese Einrichtung benötigt dringend Betten von uns und anderen Quellen!
Das Highlight für uns war heute der Start eines neuen Pilotprojektes in Sunyani mit der Hebamme Pat Obeng-Asare. Sie versucht seit längerem mittels WhatsApp Nachrichten und kleinen Videos werdende Mütter in ihren Nöten zu unterstützen. Bisher betreut sie so ca. 200 Gruppenmitglieder. Birgit Meyers-Carow, die im letzten Jahr an ihrer Masterarbeit in Sunyani forschte, erzählte uns von diesem Engagement und schlug vor, diese Initiative zu unterstützen.
Dem kommen wir gerne nach. Als Startpunkt übergaben wir Pat ein SmartPhone, um sie in der Umsetzung ihrer Idee zu unterstützen. Sie vergoss Freudentränen, weil erst vor Kurzem wichtige Funktionen in ihrem Mobiltelefon ausgefallen sind. Als wir ihr zudem noch zusicherten, dass wir ihre Kommunikationskosten für zunächst 6 Monate übernehmen wollen, war sie komplett sprachlos. Bitte unterstützen sie auch dieses Projekt mit Ihrer Spende unter www.hita-ev.org.