24.01.2025 – Abschied von unserem Partner und weitere Krankenhausbesuche
Es ist immer schade, wenn man sich nach einer Woche intensiver Zusammenarbeit von einem Projektpartner verabschieden muss. Dieses Mal ist es aber eher ein „Auf bald!“, weil wir doch davon ausgehen, schon bald wieder zurückzukommen. Wir nutzen nochmals die Gelegenheit, uns bei „Prof“, wie er von vielen hier genannt wird, für die Organisation der vergangenen Tage zu bedanken.
Besonders interessierte uns auch, wie er unsere Arbeit der letzten Tage bewertet. Wir sind uns bewusst, dass unsere Moderationsweise und Visualisierungen nicht unbedingt dem Stil entsprechen, der hier in Ghana üblicherweise praktiziert wird. Nach seiner eigenen Aussage war er begeistert, z.B. davon, dass schon zu diesem frühen Zeitpunkt klare Termine und Zuständigkeiten geklärt sind.
Auch das „Zupflastern“ der Wände in „seinem“ Besprechungsraum bereitet ihm offensichtlich keine Probleme. Darüber hinaus sicherte er uns nochmals seine volle Unterstützung zu, um die Container mit den übrigen Betten endlich aus dem Hafen zu bekommen. Er war sehr guten Mutes, dass die Angelegenheit schon bald in unserer aller Sinne geklärt werden kann. Nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen!
Auf den Besuch bei Vivian freuten wir uns ganz besonders, war uns doch ihr CHPS-Kleinkrankenhaus in Dumasua vor knapp 2 Jahren in 2023 in sehr positiver Erinnerung geblieben. Dieses kleine Krankenhaus, in dem mehr als 150 Kinder pro Jahr geboren werden, ist vorbildlich geführt und zeigt, wie mit viel Engagement und noch mehr Führungsstärke auch in einer ländlich geprägten Region, ein Haus ohne großes Budget bestens geführt werden kann. Damals war alles in einem super Zustand und perfekt organisiert.
So war es zugegebenermaßen für uns nicht sehr überraschend, als wir schon am Eingang mit einem übergroßen Plakat darauf hingewiesen wurden, dass Vivian 2024 den 2. Ghana Health Service Excellence Award in der “General Staff”-Kategorie gewonnen hat. Diese Auszeichnung hat sie unserer Meinung nach absolut verdient gewonnen.
Leider hatten wir nicht sehr viel Zeit, um mit ihr ausführlich zu reden. Trotzdem war die Diskussion mit ihr auch bei diesem Besuch sehr aufschlussreich. Sie verdeutlichte uns, wie wichtig es ist, dass jeder Patient und jede Patientin ein Bett zur Behandlung hat. Fast beschämt räumte sie ein, dass dies auch bei ihrer Einrichtung aufgrund des Bettenmangels nicht immer der Fall ist. Dann versucht sie die Betroffenen in eine andere Einrichtung zu überweisen. Oft scheitert dies allerdings daran, dass die Patienten sich den Transport nicht leisten können, da der Transport immer privat bezahlt werden muss.
Unser dritter Besuch galt dem Holy Family Hospital in Berekum. Wir kommen immer wieder gerne nach Berekum, wo Sister Reena ein Regional- und mittlerweile auch Teaching-Hospital mit großem Engagement und Fachwissen vorbildlich führt. Schon vor 12 Jahren hatten wir für diese Einrichtung eines unser ersten HITA-PC Labs eingerichtet.
Der Empfang fiel, wie schon vor zwei Jahren, sehr, sehr herzlich aus. Zunächst entschuldigten wir uns bei ihr, dass die 60, diesem Krankenhaus zugeteilten Betten, nach wie vor im Hafen in Accra stehen und unsere Partner bisher nicht in der Lage waren, die Container nach Berekum zu schaffen.
Schwester Reena bot uns nicht nur ihre Hilfe an, sie will auch nochmals mit dem Bischof sprechen, um vielleicht von dieser Seite etwas zu bewirken. Als wir sie um Hilfe bezüglich unseres geplanten „Knowhow-Hubs“ fragten, bei dem die beiden Medizintechniker des Krankenhauses, Walter und Courage, eine wichtige Rolle spielen sollen, war sie sofort bereit auch diese Idee zu unterstützen.
Die Wartung von medizinischen Geräten oder auch der Krankenhausbetten ist ein großes Problem in Ghana. Viele Betten landen auf dem Schrott, weil selbst kleinste Wartungs- oder Reparaturarbeiten nicht ausgeführt werden können. Unsere Idee ist es, mit den beiden genannten Technikern einen Wartungsstützpunkt für die Bono-Region einzurichten. Dieser Stützpunkt verfügt über alle wichtigen Informationen und vor allem das Knowhow, um die Kollegen*innen anderer Krankenhäuser unterstützen zu können.
Ein zweites Projekt, um das uns Schwester Reena bat, ist die Einrichtung eines weiteren Computer Labs für die mittlerweile mehr als 1400 Schwester- und Hebammenschüler*innen. Zu diesem Zweck organisierte sie uns einen Blitzbesuch in den beiden bestehenden Labs.
Was wir dort sahen, begeisterte uns. Mit einfachsten Mittel wurden dort zwei Labs eingerichtet. Um gegen den Staub ein Mittel zu finden, hat man sich dort einfach überlegt, die Monitore, Rechner und Tastaturen mit jeweils einer Schutzhülle abzudecken. Bei Gebrauch werden diese einfach abgenommen und zwischengelagert. Weil auch hier die einzelnen Boxen recht klein waren, hat man kleine Wagen oder eine Art Schemel aus Holz gebaut, auf denen die Computer im Fußraum abgestellt werden können. Dadurch stehen sie nicht auf dem Boden und durch die Schutzhülle sind sie auch dort vor Staub geschützt. Eine kostengünstige und clevere Lösung, die wir uns auch in anderen Einrichtungen wünschen.