25.01.2025 – Besuche bei What’sApp4PregnantWomen+YoungMothers
Den frühen Morgen nutzen wir, um einige Dokumente vorzubereiten. Das Highlight des Morgens war aber ein ausführliches Interview mit unserer langjährigen Projektpartnerin und Freundin, Professor Prudence Mwini-Nyaledzigbor. Sie ist verantwortlich für die Ausbildung von Schwestern und Hebammen in ganz Ghana. Sie ist nicht nur die Autorin des Curriculums für alle Trainingseinrichtungen, sondern eine in ganz Afrika und darüber hinaus anerkannte Expertin.
Umso interessanter war für uns die Möglichkeit, ein fast zweistündiges Interview mit ihr zu führen. Wir sprachen Probleme in der Ausbildung, das Verständnis der Universitäten in Bezug auf Qualität oder Masse und viele andere Aspekte an. Wir werden noch in einem separaten Bericht auf dieses sehr aufschlussreiche Interview eingehen.
Der nächste Höhepunkt für uns war der gemeinsame Besuch von 4 Mitglieder unseres Projektes WhatsApp4PregnantWomen+YoungMothers, gemeinsam mit Freiwilligen der Initiative von Patricia Achiaa Baffour, die wir seit einigen Jahren unterstützen. Bei dieser Exkursion lernten wir 4 junge Mütter kennen, die mehr oder weniger große Probleme während ihrer Schwangerschaft hatten, und denen durch die WhatsApp-Gruppe geholfen wurde. Sie tauschten sich nicht nur zu allen Tages- und Nachzeiten mit den Hebammen und Ernährungsspezialisten, sondern auch mit den anderen mittlerweile 561Mitgliedern der Gruppe aus. Interessant war für uns zu erfahren, wie schlecht die Sexualausbildung in ghanaischen Schulen ist und mit wie vielen Vorurteilen dieses Thema behaftet ist. Wir wollen nicht die „Elderly“ also die Mütter und Tanten fragen, sondern wir wollen uns mit Gleichaltrigen austauschen, war nur eine der Aussagen, die wir „aufgeschnappt“ haben.
Eine junge Mutter gab uns ein Beispiel, was die Älteren ihr gesagt haben. „Wenn die Wehen eintreten, musst Du Dich einfach auf den Boden legen, und dann kommt das Baby von allein“. Für die uns begleitenden Hebammen Patricia und Franziska und dem Ernährungsspezialisten Guideon waren diese Aussagen keine Überraschung. Ganz im Gegenteil, sie waren froh, dass wir von Teilnehmerinnen der Gruppen erfuhren, wie groß ihre Probleme wegen der vielfältigsten Falschinformationen bei der täglichen Arbeit sind.
Ein weiterer interessanter Aspekt für uns waren die Kosten, die nach der Geburt auf die jungen Mütter zukommen. Eine Besuchte, die zurzeit auf Arbeitssuche ist, hat ca. 500 Ghana Cedis (ca. 30,00 €) im Monat für ihren Säugling zur Verfügung. Damit muss sie auskommen. Sie ist dabei zu 100% auf die Unterstützung ihres Ehemanns angewiesen, der aber nicht bei ihr wohnt, weil er weit entfernt arbeitet. Für ein Smartphone, das sie unglücklicherweise verloren hat und die notwendigen Kommunikationskosten, die in Ghana sehr günstig sind, hat sie derzeit keine finanziellen Mittel übrig.
Genau hier wollen wir unterstützen, wir möchten gerne, wie wir das auch in der Vergangenheit schon getan haben, gespendete Smartphones aufbereiten und an die Organisation weiterleiten. Für diejenigen, die sich auch die Kommunikationskosten nicht leisten können, wollen wir diese übernehmen. Wenn Sie Lust haben, diese wunderbare Idee zu unterstützen und so das Leben von Ungeborenen, deren Mütter und jungen Kindern bis 5 Jahre zu retten, bitte melden Sie sich bei uns (spenden@hita-ev.org).
Um mittelfristig auch Fördergelder beantragen zu können, haben wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern eine Nichtregierungsorganisation gegründet, die in den nächsten Monaten im Register in Accra eingetragen wird.
Als Gründungsmitglieder waren (Bild oben) Francisca Senwaa Amoako, finanzielle Unterstützung von Kindern (ganz links), Daniel Gerlach, HITA e.V. (zweiter von links) Adu Kwame Twum Gideon, Nutrition Specialist (ganz rechts), Patricia Achiaa Baffour, Hebamme (Mitte), Thomas Erkert, HITA e.V. (zweiter von rechts) persönlich und Rafael Quaque, Technischer Koordinator (links im Smartphone) virtuell anwesend. Der Zeremonie nicht beiwohnen konnte die Hebamme Akomah Abena Flora, die ebenfalls die Initiative unterstützt.
Wir wünschen uns alle gemeinsam, dass wir mit unserer finanziellen und materiellen Unterstützung dieser Organisation i.G. weitere Leben von Säuglingen, werdenden Müttern, Kindern bis 5 Jahren und jungen Müttern retten können.