26.10.25 Endspurt – oder von der Kunst einen Container für Ghana zu packen
Am vergangenen Wochenende haben wir nochmals richtig angepackt: 9 von 12 Paletten unseres Containers für Ghana sind jetzt fertig gepackt und teilweise auch schon foliert. Andere müssen noch optimiert und den Bedingungen der internationalen Seefracht gerecht(er) verpackt werden.
Am Wochenende rund um den 25. Oktober 2025 haben wir folgende Zwischenziele erreicht:
- 530 Laptops und 120 PCs sind mittlerweile komplett installiert und (vor-)kommissioniert
- 24 Nähmaschinen sind auf einer Palette verpackt. Sie sind alle mit Kleiderspenden in ihren jeweiligen Kartons ausgepolstert und damit stapelfähig (vergl. weiter unten)
- 25 Multifunktionsdrucker und Scanner sind auf einer Palette seefracht-sicher verpackt
Dieses Mal waren wir zu 7. Nicht auf dem Bild sind Steffi und Hannah, die ebenfalls geholfen haben. Danke Hannah, Eugenia, Caro, Steffi, Jovan, Daniel und Thomas für Euren super Einsatz und ein spezielles Dankeschön an Caro für die leckere Verpflegung!
Es ist übrigens gar nicht so einfach, einen Container richtig zu beladen, zumal wir auch noch möglichst nachhaltig verpacken wollen. Ein 20-Fuß-Standard Container mit 2,3 Tonnen Eigengewicht erlaubt auf maximal 13 Paletten maximal 30,2 t Zuladung. Ein 40-Fuß-Container, der leer 3,7 t wiegt, darf zusätzlich mit 28,8 t beladen werden. In beiden Fällen ergibt sich damit ein Gesamtgewicht von 32,5 t. Das Gewicht stellt bei uns kein Problem dar, viel eher der Platz. In einem 40-Fuß-Container können maximal 25 Europaletten untergebracht werden, im kleineren 20-Fuß-Container 12 Paletten.
Unsere Herausforderung ist also gerade das sichere Verpacken unserer Spenden, mit denen wir selbstverständlich sorgsam umgehen. Damit unsere Spenden sicher und unbeschädigt an ihren jeweiligen Bestimmungsort ankommen, spielt die sachgerechte Verpackung eben eine zentrale Rolle. Seefracht ist besonderen Belastungen ausgesetzt – etwa durch Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen, Erschütterungen oder Stapeldruck. Eine geeignete Verpackung schützt die Ware nicht nur vor Schäden, sondern trägt auch zur Einhaltung internationaler Vorschriften und zur Kosteneffizienz bei.
Unsere Verpackung für den weiten Weg nach Ghana muss den spezifischen Bedingungen auf See standhalten. Wichtige Anforderungen sind:
- Feuchtigkeitsschutz: Salzhaltige Luft und Kondenswasser können Korrosion oder Schimmel verursachen. Daher sind wasserdichte Folien, Korrosionsschutzmittel oder Trockenmittel wichtig. Das bedeutet für uns, dass wir unsere technischen Geräte alle mit Folie schützen müssen.
- Stabilität und Stoßfestigkeit: Während des Transports können starke Bewegungen durch Wellengang, Umschlag oder Stapelung auftreten. Eine robuste Außenverpackung (z. B. aus Holz, Metall oder Mehrschichtkarton) ist daher unerlässlich. Stretch-Folien helfen dabei, unsere diversen Kartons zusammenzuhalten.
- Stapelfähigkeit: Unsere Verpackungen müssen so konstruiert sein, dass sie das Gewicht anderer Güter aushalten, ohne zu deformieren. Bei manchen Kisten, z.B. bei denen für die Monitore, ist das bei uns leider nicht immer gegeben, so dass wir sehr darauf achten müssen, die Leerräume in den Kartons zu füllen.
- Sicherung gegen Verrutschen: Rutschhemmende Unterlagen, Spanngurte und Kantenschutzelemente verhindern Bewegungen im Container beim Transport durch Kran, LKW oder Schiff.
- Kennzeichnung: Klare Markierungen international erkennbar (z. B. „Vorsicht Glas“, „Oben“, „Trocken lagern“, „Zerbrechlich“) sorgen für den sachgemäßen Umgang. Das müssen wir noch für jede Palette machen.
Ihr habt sicher auf den Bildern bemerkt, dass einige unserer Paletten diesen Anforderungen noch nicht komplett genügen. Wir sind zwar mittlerweile geübte Tetris-Spieler und schaffen es ganz gut, den vorhandenen Raum von 80 x 120 x 212cm pro Palette auszunutzen, aber wir müssen noch daran arbeiten, unsere Karton-Kisten noch besser zu sichern und miteinander zu „verschachteln“. Außerdem ist der Feuchtigkeitsschutz noch nicht bei allen Paletten gegeben. Eine wichtige Aufgabe wird auch noch das Anbringen von Spanngurten pro Palette sein. Natürlich halten wir Euch über unseren weiteren Erfolg beim Tetris-Spiel und dem Fortgang des Container-Packens weiter auf dem Laufenden.
Eine sichere Verpackung auf der Palette allein genügt aber noch lange nicht: Unsere Ladung muss auch ordnungsgemäß im Container gestaut und gesichert werden. Dabei müssen wir folgende Aspekte berücksichtigen:
- Lastverteilung: Die gleichmäßige Gewichtsverteilung im Container verhindert Instabilität während des Transports
- Fixierung: Die Verwendung von Zurrgurten, Spannbalken, Antirutschmatten und Luftkissen muss gewährleisten, dass die Paletten nicht ins Rutschen kommen.
- Vermeidung von Leerräumen: Die Hohlräume werden mit Füllmaterial (z. B. Luftpolster, Holzleisten) ausgeglichen. Bei uns werden das Kleidersäcke mit den gespendeten Baumwoll-T-Shirts sein. Denn wir wollen möglichst gar keinen Raum ungenutzt lassen.
Ihr seht, noch ist einiges zu tun und wir freuen uns über jede Unterstützung. Falls Euch die vielen Anforderungen nicht abschrecken konnten, sondern ihr vielmehr Lust bekommen habt, uns zu unterstützen und bei uns mitzumachen, bittet meldet Euch (www.hita-ev.org oder per E-Mail unter der Adresse geschaeftsstelle@hita-ev.org . Wir freuen uns über alle und jeden Beitrag! Und einen Kaffee mit einem herzlichen Team gibt’s immer 😉 Bis bald!
