COVID-19: Kein Grund zur Entwarnung – Update Volta Region

Karsten Gareis, HITA, 15.7.2020  –  mit Input von Jacob Ahiave / Grow Your Dream Foundation

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1 Die aktuelle Lage

In einem kürzlich erschienenen Bericht [1] fasst Chatham House, ein britischer Think Tank, die allgemeine Wahrnehmung der Auswirkungen von COVID-19 auf den afrikanischen Kontinent wie folgt zusammen: „Trotz der Einschränkungen der öffentlichen Gesundheit, der weit verbreiteten Infektionskrankheiten und der Unterernährung hat COVID-19 in Afrika bisher weniger Schaden angerichtet als ursprünglich befürchtet“. Mit Ausnahme Südafrikas sind die Infektionsraten und die mit COVID-19 zusammenhängenden Todesfälle in Subsahara-Afrika (SSA) vergleichsweise niedrig geblieben, insbesondere im Vergleich zur Zahl der Todesfälle unter nicht-weißen Menschen in Südamerika und anderen Teilen der Welt. Es gibt jedoch noch keinen Grund zur Selbstzufriedenheit, da „[…] die Situation sich täglich ändert und erhebliche Unsicherheiten bestehen bleiben. […] Resilienz sollte nicht zu Selbstgefälligkeit führen, die selbst zu einem großen Risiko werden würde“ [2].

Die Regierung Ghanas hat der COVID-19-Problematik von Anfang an ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zukommen lassen. Dabei hat sie sich gestützt auf die erfolgreichen Erfahrungen des Landes bei der Bekämpfung der westafrikanischen Ebola-Epidemie (2013–2016). Ghana profitiert zudem von Nothilfe durch die Weltbank in Höhe von 35 Millionen US-Dollar, um „dem Land zu helfen, verbesserte Reaktions­systeme bereitzustellen“ [3].

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Am 15.3. diesen Jahres wurden alle öffentlichen Versammlungen verboten, einschließlich Konferenzen, Workshops, Beerdigungen, Festivals aller Art, politische Kundgebungen, kirchliche Aktivitäten und andere damit verbundene Veranstaltungen, um die Verbreitung von Corona einzudämmen. Seit dem 22.3. sind alle Außengrenzen geschlossen. Vom 29.3. bis zum 20.4. wurde eine Ausgangssperre über zwei Stadtregionen (Accra und Kumasi), in denen die ersten Fälle von Infektionen gemeldet worden waren, verhängt. Weitere Maßnahmen sind die Desinfektion von Märkten vor allem in der Region Accra, eine spezielle Lebensversicherung für Gesundheitspersonal, das unmittelbar mit der Pandemie in Berührung kommt, sowie die Einrichtung von Quarantänezentren. Ein besonderes Gewicht wird gelegt auf die Ausweitung von Tests in allen Teilen des Landes und auf die Nachverfolgung von Personen, mit denen erwiesenermaßen Infizierte in den letzten zwei Wochen Kontakt hatten. Ebenfalls im April wurden alle Grundschulen, Gymnasien und Universitäten, sowohl öffentliche als auch private, geschlossen. Dies ist bis heute der Fall, mit Ausnahme solcher Jahrgänge, für die i diesem Sommer Abschlussprüfungen anstehen.

Das Tragen von Nase-Mund-Masken an öffentlichen Orten und die Einhaltung von ausreichend Abstand ist seit Juni landesweit Pflicht. Die Strafen bei Zuwiderhandlung sind streng: Für die Weigerung, in der Öffentlichkeit eine Gesichtsmaske zu tragen, sieht die neue Gesetzgebung eine Gefängnisstrafe von 4 bis 10 Jahren oder eine Geldstrafe von GHS 12.000-60.000 (ca. € 2.000-10.000) oder beides (!!) vor [4]. Das neue Gesetz ist weithin als unverhältnismäßig kritisiert worden angesichts der Tatsache, dass es vielen ärmeren Ghanaer*innen bereits schwer fällt, die Kosten für eine regelmäßige Versorgung mit Gesichtsmasken zu tragen. Die tatsächlich verhängten Strafen sind denn auch weniger drakonisch. So hat die Stadtverordnetenversammlung von Ho eine Sofort-Strafe von GHS 20 gegen Personen beschlossen, die ohne Gesichtsmaske in der Öffentlichkeit erwischt werden; diese wird auch häufig verhängt. [5]

Die von der Regierung und dem nationalen Gesundheitssystem Ghanas unternommenen Anstrengungen haben sicherlich dazu beigetragen, eine schnelle Verbreitung der Krankheit im Land zu vermeiden. Betrachtet man die Gesamtzahl der Fälle im Verhältnis zur Bevölkerung, so beträgt die Rate in Ghana derzeit etwa ein Drittel derjenigen in Deutschland, ein Fünftel der Rate Südafrikas und weniger als ein Zehntel derjenigen der USA sowie Brasiliens [6]. Betrachtet man die Zahl der COVID-19-bedingten Todesfälle im Verhältnis zur Bevölkerung, so ist die Zahl für Ghana 25-mal kleiner als für Deutschland. Anfang Juli überschritt die Zahl der aktiven Fälle erstmals die Marke 5.000, bevor sie wieder leicht zurückging. Offiziell gab es bisher 129 Todesfälle, die in einem kausalen Zusammenhang mit COVID-19 standen – eine sehr geringer Wert, wenn man sie beispielsweise mit der Zahl der jährlichen Tuberkulosetoten in Ghana (über 16.000) vergleicht. [7]

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2 Besteht Grund zur Sorge?

Es gibt jedoch einige Gründe, die dafür sprechen, keine vorschnellen Schlüsse aus den offiziellen Statistiken zu ziehen. Aufgrund der begrenzten Testkapazitäten in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen, zu denen Ghana zählt, ist davon auszugehen, dass die Zahl der Todesfälle mit COVID-19-Bezug im Vergleich zu Ländern mit höherem Einkommen deutlich unterschätzt wird. Trotz des ehrgeizigen Ansatzes der Regierung Ghana, was die Ausweitung von Tests und die konsequente Nachverfolgung von Kontaktpersonen betrifft, dürfte die tatsächliche Anzahl der Infizierten auch hier um ein vielfaches über dem offiziellen Wert liegen. Die Zahl der Tests (tägliche Tests pro 1 Million Menschen) in Ghana lag Anfang Juli bei 99, verglichen mit 843 in Deutschland und 752 in Südafrika[8]. Die Zahl der Tests pro bestätigten Fall ist in Ghana mit 5 ungefähr gleich hoch wie in Südafrika (4,4), aber deutlich geringer als in Deutschland (174).[9]

Verglichen mit der geringen Gesamtzahl der gemeldeten COVID-19-Infektionen und -Todesfälle in Ghana fällt auf, wie viele Politiker mit dem Virus infiziert wurden. Die Liste umfasst:

  • den amtierenden Gesundheitsminister (genesen);
  • den Leiter der Sekondi-Takoradi Metropolitan Assembly (verstorben);
  • den Leiter der Nationalen Krankenversicherungsbehörde (NHIA) (genesen);
  • den Leiter der Forstkommission und ehemaligen Generalsekretär der regierenden New Patriotic Party, NPP (verstorben);
  • den Stellvertretenden Minister für Handel und Industrie (genesen);
  • den Regionalminister für die Volta-Region (genesen);
  • den „Senior Minister of the Republic of Ghana“ (in Isolation);
  • den amtierenden Minister für Bildung (genesen).

Anfang Juli verkündete das Bildungsministerium, dass 90% (!) seiner Mitarbeitenden positiv auf das Coronavirus getestet wurden [10]. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befindet sich Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo auf Anraten von Ärzten immer noch in selbst auferlegter Isolation: eine Person aus seinem engsten Beraterkreis war positiv auf das Coronavirus getestet worden; der Präsident selbst soll jedoch negativ getestet worden sein [11].

Viele dieser Fälle sind jüngeren Datums, was darauf hindeutet, dass es nicht statthaft ist zu behaupten, Ghana habe „den Höhepunkt seiner COVID-19-Infektionen bereits Anfang Mai erreicht“, wie vom Leiter des öffentlichen Gesundheitswesens des ghanaischen Gesundheitsdienstes (GHS) und der Regierung bereits vor einigen Wochen öffentlich verlautbart [12]. Leider gibt es Anzeichen, dass wahlpolitische Überlegungen die Art und Weise, wie die Regierung mit der Pandemie umgeht, nicht unerheblich beeinflussen: Im Dezember 2020 finden in Ghana Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt, bei denen sich die regierende NPP und die Oppositionspartei National Democratic Congress etwa gleichgroße Chance auf den Sieg ausrechnen. Vor diesem Hintergrund ist jede offizielle Stellungnahme der Regierung zur Entwicklung der Pandemie in Ghana mit großer Vorsicht zu genießen.

Abgesehen von der Ungewissheit über das tatsächliche Ausmaß der Ausbreitung von COVID-19 sieht sich das Land einigen Herausforderungen gegenüber, die dringend angegangen werden müssen. Der ghanaische Gesundheitsminister hat einige davon in einem kürzlich erschienenen Bericht an die WHO über die Erfahrungen Ghanas mit der Pandemie aufgelistet: [13]

Verbreitung von Falschinformationen

Wie in unserem ersten Bericht über COVID-19 und die aktuelle Situation in Adaklu erörtert, stellt die Verbreitung von Falschinformationen und Gerüchten über die Herkunft des Virus, seine Übertragbarkeit und Methoden zur Vorbeugung und Behandlung ein erhebliches Problem in der momentan Situation dar. Weiterhin gilt, dass dringend effektive Maßnahmen zur besseren Aufklärung der Bevölkerung getroffen werden müssen.

Nichteinhaltung von Regeln zum Abstandhalten

Trotz der harten Strafen bei Verstößen gegen die von der Regierung beschlossenen COVID-19-Regeln, inklusive der Pflicht zum Abstandhalten, gibt es guten Grund davon auszugehen, dass die Vorgaben in der Praxis oft nicht eingehalten werden. Dafür gibt es viele strukturelle Gründe, aber auch einige, die sich – so zumindest die Ansicht vieler Expert*innen – hätten vermeiden lassen.

Ein zentrales Beispiel ist die aktuell stattfindende, landesweite Registrierung der Wähler*innen für die Wahlen im Dezember. Der öffentliche Prozess der Registrierung, die an zentralen Orten in allen Teilen des Landes stattfindet, hat zur Folge, dass sich viele Menschen in Gruppen versammeln, wobei es oft zu stundelangem Schlange Stehen kommt. Trotz Aufforderungen, die Erstellung eines neuen Wählerregisters zu verschieben, beharrte die Wahlkommission Ghanas auf der Notwendigkeit, ein völlig neuen Register zu erstellen, statt eine Aktualisierung des bestehenden vorzunehmen [14]. Die Wahlkommission hat versprochen, dafür zu sorgen, dass alle COVID-19-Regeln an den Registrierungsposten eingehalten werden, doch viele Beobachter*innen äußern Zweifel, ob dies möglich sein wird. Eine Gruppe von Expert*innen aus dem Gesundheitssektor reichte eine formelle Beschwerde bei der Wahlkommission ein, der zufolge „die Durchführung einer massenweisen Wählerregistrierung zu einem Zeitpunkt, in dem das Land gegen die Covid-19-Pandemie kämpft, zu einer Zunahme an COVID-19 bedingten Todesfällen führen wird […], da das Verfahren das Zusammentreffen von Menschen in einer Weise fördern wird, die unbeabsichtigt die Abstandsregeln untergräbt und somit die Ausbreitung der Krankheit in der Gemeinschaft erleichtert“. [15]

Beobachtungen in der Stadt Ho deuten in der Tat darauf hin, dass die Wählerregistrierung die Sicherheit der Bevölkerung gefährdet, da sich die Einhaltung von ausreichend Abstand aufgrund der großen Zahl von Wählern, die sich registrieren lassen wollen, als unmöglich erweist – siehe die Fotos unten, aufgenommen am 10. Juli.

Auch eine weitere Entscheidung der Regierung birgt die Gefahr von Verstößen gegen die Regeln zum Abstandhalten. Im Juni wurden Schüler*innen der Junior High und Senior High Schools sowie die Studierenden an den Universitäten aufgefordert, in ihre Klassen zurückzukehren, insofern sie in diesem Semester ihre Abschlussprüfungen abzulegen haben. Zwar forderte Präsident Akufo-Addo die Lehrer nachdrücklich auf, „ihren Unterricht unter strikter Einhaltung der Abstandsregeln durchzuführen“, doch die tatsächliche Situation in den Schulen und Universitäten macht dies oft nahezu unmöglich. Laut Berichten von unseren Partnerschulen in Ho lässt es sich dort auch momentan nicht vermeiden, dass sich Dutzende von Schülerinnen einen einzigen Schlafsaal teilen müssen – ausreichend Platz, um durchgehend einen Mindestabstand einhalten zu können, ist schlichtweg nicht vorhanden. Die Lage wird verschlimmert durch die Tatsache, dass im April die Regenzeit begonnen hat; der häufige, starke Regen hat zwangsläufig zur Folge, dass Schüler*innen die meiste Zeit drinnen verbringen, wo die Gefahr einer Übertragung des Corona-Virus erheblich höher ist. Tatsächlich wurden am 13. Juli die erste COVID-19-Fälle sowohl an der Mawuli- als auch der Mawuko Girls‘ Senior High School in Ho bekannt. [16]

Verleugnung asymptomatischer COVID-19-Fälle

Im Gegensatz zu anderen übertragbaren Krankheiten verlaufen Infektionen mit COVID-19 oft asymptomatisch, d.h. ein großer Teil der Infizierten zeigt selbst keine Symptome. Viele Ghanaer*innen scheinen die Möglichkeit nicht zu akzeptieren, dass eine Person Träger der Infektion sein kann, ohne selbst irgendwelche Symptome zu verspüren – was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Virus durch unvorsichtiges Verhalten wie z.B. unzureichendem Abstandhalten weitergegeben wird.

Stigmatisierung von genesenen COVID-19-Patienten

Die Stigmatisierung von Patienten, die eine Infektion mit COVID-19 durchlebt haben, stellt ein erhebliches Risiko für die psychische Gesundheit der Betroffenen dar. Darüber hinaus kann die Angst vor Stigmatisierung (und davor, in zentralen Einrichtungen isoliert zu werden) dazu führen, dass Personen mit Symptomen, die möglicherweise mit COVID-19 in Zusammenhang stehen (wie Husten oder Niesen), versuchen, ihren Zustand zu verbergen, anstatt medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ausbleiben bzw. Verzögerungen bei Aktivitäten des öffentlichen Gesundheitswesens und unzureichende Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten

Die Erfahrungen der vergangenen Monaten haben gezeigt, dass viele Entwicklungsländer Aktivitäten im Bereich der öffentlichen Gesundheit wie z.B. Impfkampagnen aussetzen bzw. verschieben, weil die Bewältigung der Pandemie den Großteil ihrer Ressourcen in Anspruch nimmt. Zudem ist es schwieriger geworden, die Zielgruppen von Impfungen und anderen Gesundheitskampagnen zu einer Teilnahme zu bewegen, weil Ängste bestehen, dass diese das Risiko einer Infektion erhöhen könnte – denn in der Regel finden Impfungen an zentralen Orten wie z.B. einer Gesundheitsstation (in Ghana z.B. ein CHPS Compound) statt.

Nach Schätzungen von Prof. Fred Binka von der University of Health and Allied Sciences in Hohoe, einem führenden Epidemiologen Ghanas, ist die Inanspruchnahme von Vorsorgemaßnahmen für Mütter und Säuglinge seit dem Ausbruch von COVID-19 landesweit um 50% zurückgegangen. [17]

Im Rahmen Ghanas langjährigen Strategie zur Malariaprävention war geplant, im Jahr 2020 wieder mit Insektizid behandelte Moskitonetze zu verteilen. Eine solche Aktion findet alle drei Jahre im Rahmen einer von der WHO koordinierten, weltweiten Massenkampagne zur Verteilung von Moskitonetzen an die am meisten betroffenen Teile der Bevölkerung statt. Angesichts von COVID-19 wurde die Verteilung in Ghana jedoch vorerst ausgesetzt. Jede Verzögerung dieser Art dürfte direkt zu einem Anstieg der malariabedingten Todesfälle führen. [18]

Die gegenwärtige Praxis der Isolierung von Personen, von denen angenommen wird, dass sie mit dem Coronavirus infiziert sein könnten, verschlimmert die Lage. Wir erhielten Berichte, nach denen in Adaklu und der benachbarten Stadt Ho Personen, die wegen Symptomen, die durch COVID-19 verursacht werden könnten, einen Arzt aufsuchen oder von aus anderen Gründen angenommen wird, dass sie infiziert sind, nicht nach Hause zurückkehren dürfen, sondern 14 Tage lang in einem Gebäude auf dem Gelände des Gesundheitszentrums Kpetoe isoliert werden. Das HITA-Team besuchte die Einrichtung im Frühjahr 2019, um mehrere Krankenhaus­betten sowie von unseren Unterstützer*innen ge­spendetes IT-Equipment zu übergeben. Das nebenstehende Foto, das während unseres Besuchs aufgenommen wurde, zeigt das Gebäude, welches derzeit als Isolierstation dient. Unter solchen Umständen erscheint es mehr als verständlich, wenn viele Menschen den Besuch einer Gesundheitsein­rich­tung vermeiden, da sie die Gefahr sehen, nur auf den Verdacht einer Infektion mit Corona hin unter Quarantäne gestellt zu werden.

3 Was wir tun

Wir erörtern derzeit mit unseren Freunden und Freundinnen in der Volta-Region, wie HITA in der aktuellen Situation am besten helfen kann. Unsere wichtigsten Partner dabei sind zwei Schools der University for Health and Allied Sciences (UHAS), nämlich die School of Nursing and Midwifery (SONAM) in Ho und die School of Public Health (SPH) in Hohoe. Darüber hinaus stehen wir in ständigem Kontakt mit Togbe Lablulu in Adaklu-Waya und mit dem Team der Grow Your Life Foundation. Mit diesen haben wir gemeinsam einen Interventionsplan ausgearbeitet, um Meinungen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen der Landbevölkerung im Zusammenhang mit COVID-19 zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf den praktischen Herausforderungen liegt, denen sich die Menschen bei der Einhaltung der COVID-19-Vorschriften (z.B. Abstandhalten, Schutzkleidung, Hygiene, Selbstisolierung) und beim Zugang zu Gesundheitsdiensten in der aktuellen Situation gegenübersehen. Auf der Grundlage der Ergebnisse werden wir Schulungsmaßnahmen entwickeln, mit denen insbesondere Community Health Nurses weitergebildet werden sollen. Angesichts ihres engen Kontaktes zu der Dorfgemeinschaft erscheinen solche Krankenschwestern in idealer Weise geeignet, um Menschen in peripheren Landesteilen darüber aufzuklären und direkt zu unterstützen, wie sie am besten mit den durch die Pandemie verursachten Risiken und Härten umgehen können.

Wie es der Überzeugung von HITA entspricht, sind wir besonders interessiert an Maßnahmen, bei denen Informations- und Kommunikationstechnologie zum Einsatz kommt. Geplant ist, die Potenziale der Mobiltelefonie und der wachsenden Verbreitung von Smartphones auch in ländlichen Regionen Ghanas in vollem Umfang zu nutzen, um kostengünstige, auf die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung zugeschnittene Lösungen zu entwickeln und zum Einsatz zu bringen.


[2]     ibidem

[6]     Ghana (10 July, 2020): 756; Germany: 2365; South Africa: 4019; UK: 4237; Brazil: 8260. Source: https://ourworldindata.org/grapher/total-confirmed-cases-of-covid-19-per-million-people?tab=table