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Highlights
Insgesamt wurden 10 Kleinst- und Kleinkrankenhäuser vor allem in der Voltaregion und mit Betten und weiterem Krankenhausmobiliar ausgestattet.
Projektziel
Überblick
Partner
• SONAM, School of Nursing and Midwifery in Ho, Ghana,
• Ghanaian Health Service
• Akpokofe CHPS Compound,
• Kpetoe Health Centre (Kommunales Krankenhaus)
• Regional Hospital in Ho
• Hasu Polyclinic
• EPC Clinic in Waya
• Sewfi Wiwaso Distirct Hospital,
• Nursing Training College, Sefwi Wiawso
HITA
Aufgaben:
1. Identifikation des Bedarfs vor Ort
2. Organisation und Durchführung einer Spendenaktion
3. Versand von Containern nach Ghana
4. Reparatur und Transportorganisation vor Ort
5. Verteilung und Aufbau vor Ort
6. Einweisung der Benutzer
Mitarbeitende:
- Thomas Desing
- Leonhard Dittmann
- Thomas Erkert
- Karsten Gareis
- Daniel Gerlach
- Ulrich Grünenwald
- Petra Knott
- Daniel Schlessmann
Ghana
Region(en):
- Volta Region / Ghana
- Western Region / Ghana
Ort(e):
- Akpokofe
- Ho
- Kpetoe
- Hasu
- Waya
- Sewfi Wiwaso
Short Facts
Projekttyp:
- Machbarkeitsstudie
- Pilotierung
- Implementierungsprojekt
- Wissenstransfer
- Kontinuierliche Pflege + Weiterentwicklung
- sonstiges
Projektvolumen:
- Weniger als €10.000,00
- €10.000,00 – €50.000,00
- €50.000,00 – €100.00,00
- €100.000,00 – €250.00,00
- mehr als €250.000,00
Zeitraum:
- seit 2016
Status:
- Idee
- Erkundung
- Implementierung
- Evaluation
- Nachhaltig umgesetzt (im regulären Einsatz)
- abgeschlossen
Bericht
Problemstellung / Ausgangslage:
In vielen Kleinkrankenhäusern und Health Posts gibt es keine Krankenbetten. Häufig haben wir Betten ohne Matratzen oder Schaummatratzen ohne Bettwäsche angetroffen.
Problematisch war und ist die Tatsache, dass – wohl aus protektionistischen oder kartellrechtlichen Gründen – keine Matratzen nach Ghana eingeführt werden dürfen. Unsere Matratzen waren daher als Verpackungsmaterial deklariert, was – nach Absprache mit den Zollbehörden – eine Einfuhr ermöglichte.
Auch andere Möbel, so z.B. zur nutzungsgerechten Lagerung der Medikamente, fehlen häufig. Schränke für Patientenakten und oder andere Dokumente gibt es selten. Nachttische, in denen die Patienten ihre persönlichen Gegenstände unterbringen können, fehlen gänzlich.
Das Projekt:
Eine Frage, die wir uns zuerst stellen mussten, war, ob es nicht besser wäre, Krankenhausbetten in Ghana vor Ort zu besorgen. Ja, das wäre es, wenn es sie überhaupt gebe. Neue Krankenhausbetten direkt vor Ort zu kaufen, da sind wir uns sicher, ist nahezu unmöglich. Es gibt sie einfach nicht zu erwerben.
Krankenhausbetten und Möbel, die in Deutschland turnusgemäß ausgemustert und vernichtet werden, könnten eine Lösung sein. Die Qualität der Betten, der Matratzen und der Bettwäsche übertreffen die Standards vieler Einrichtungen bei weitem. Gerade auch mechanische Betten, die in Deutschland immer mehr gegen elektrisch verstellbare Betten ausgetauscht werden, werden in Ghana gebraucht, weil dort häufig die Stromversorgung zu unstabil oder erst gar nicht vorhanden ist.
Mit zwei Containern konnten wir insgesamt 20 Krankenhausbetten, die in Deutschland ausgemustert worden waren nach Ghana transportieren. Durch unseren Partner vor Ort, der Chances Foundation, konnte der Transport in verschiedene Einrichtungen gewährleistet werden. Insgesamt konnten 5 Einrichtungen mit mindestens 2 Betten ausgestattet werden. Die Hasu Policlinic erhielt acht Betten, die EPC-Klinik in Waya vier. Andere Einrichtungen in Sewfi Wiwaso in der Western Region beispielsweise konnten wir zumindest mit Bettwäsche versorgen. Ein elektrisch verstellbares Bett verblieb zu Trainingszwecken in der School of Nursing and Midwifery (SONAM) in Ho.
Der Aufwand und die Kosten für den Transport von gebrauchten Krankenhausbetten ist enorm und muss genau überlegt werden. Andererseits ist unumstritten, dass die Aufenthaltsqualität in den Krankenhäusern unmittelbare Auswirkung auf die Gesundung der Patienten hat. Der Unterschied zwischen einem Aufenthalt auf einer Bastmatte auf dem Fußboden und einem Aufenthalt in einem richtigen Krankenhausbett kann sich sicher jeder gut vorstellen.
Resumée und Ausblick:
Die Auswirkung dieser Aktion kann maximal als „Tropfen auf den heißen Stein“ bezeichnet werden. Nichtdestotrotz zeigt die Aktion, wie in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden innovative Wege gefunden werden können, um Hilfsmaßnahmen trotz restriktiver Voraussetzungen durchzuführen.
Ein großes Problem sind auch die Kosten solcher Aktionen. Schon alleine der Transport zwischen Deutschland und Ghana kostet rund 3.000 €. Weit schlimmer sind jedoch die fast unkalkulierbaren Kosten und Aufwände für die Einfuhrmodalitäten. Dabei geht es nicht nur um offizielle Zollgebühren, sondern auch um weitere – für uns aus Europa nicht nachzuvollziehenden – „Gebühren“ für Positionen, die in irgendeiner Art und Weise mit der Einfuhr von Hilfsmitteln zu tun haben. Ohne einen starken Partner vor Ort würden diese Kosten ins Unermessliche steigen und die Wahrscheinlichkeit den Container aus dem Freihafen zu bekommen noch weiter sinken.
Dies ist ein wichtiges Thema, nicht nur in Ghana sondern auch in anderen Ländern, die auf Hilfe angewiesen sind. Häufig kommen Hilfsmittel einfach nicht an, weil die „Gebühren“ vor Ort nicht aufgebracht werden können.