Moodle Platform
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Highlights
Die Moodle Platform wird mittlerweile durch zwei hauptamtliche Mitarbeiter der Universität inhaltlich und organisatorisch betreut.
Mehr als 5000 Studenten*innen haben die Plattform bisher benutzt (Stand 2020).
Projektziel
Überblick
Partner
- SONAM
- School of Nursing and Midwifery in Ho, Ghana
- UHAS in Ho, Ghana
HITA
Aufgaben:
1. Aufbau der IT-Infrastruktur
2. Installation der Moodle-Software auf dem Server
3. Konzeption der inhaltlichen Ausgestaltung, Selektion von 20 ausgewählten Kursen, die besonders für das Pilotprojekt geeignet schienen
4. Installation der User Accounts
5. Auswahl der Studenten*innen
6. Vorstellung der Plattform vor ca. 200 Lehrkräften
7. Konzeption und Durchführung von halbtägigen Trainings für ausgewählte Lehrkräfte
8. Konzeption und Durchführung von halbtägigen Trainings für ca. 650 Studenten*innen
9. Bereitstellung von adhoc-Unterstützung für zufällige Besucher des Computer Labs
10. Dauerhafte Sicherstellung der Systemwartung auch nach Rückkehr der HITA-Mitarbeiter
Mitarbeitende:
- Karsten Gareis
- Thomas Erkert
- Maximilian Glätzner
- Daniel Schlessmann
Ghana
Region:
- Volta
Ort:
- Ho
Short Facts
Projekttyp:
- Machbarkeitsstudie
- Pilotierung
- Implementierungsprojekt
- Wissenstransfer
- Kontinuierliche Pflege + Weiterentwicklung
- sonstiges
Projektvolumen*:
- Weniger als €10.000,00
- €10.000,00 – €50.000,00
- €50.000,00 – €100.00,00
- €100.000,00 – €250.00,00
- mehr als €250.000,00
(*) = Das Projektvolumen beinhaltet alle Kosten von HITA e.V. plus die Aufwendungen der Projektpartner. Private Aufwendungen und oder laufende Betriebs- und Personalkosten sind nicht inkludiert.
Zeitraum:
- seit 2017
Status:
- Idee
- Erkundung
- Implementierung
- Evaluation
- Nachhaltig umgesetzt (im regulären Einsatz)
- abgeschlossen
Bericht
Problemstellung / Ausgangslage:
Ghana reagiert auf die Anforderungen der Milleniumsziele mit einer vermehrten Ausbildung des Pflegepersonals. Die hohe Anzahl von Krankenschwester- und Hebammenschüler*innen ist meist von der gleichen Anzahl von Lehrkräften zu managen. Neue Unterrichtsformen sind notwendig, um Klassengrößen bis zu 70 und mehr Schüler*innen zu bewerkstelligen.
Ein besonderes Problem sind die notwendigen Prüfungen, die nicht zuletzt aufgrund der enormen Anzahl eine große Belastung für die Lehrkräfte als auch für die Absolventen*innen darstellen. E-basierte Tests und Prüfungen sollen landesweit für Entlastung sorgen, bringen aber ganz andere Anforderung hinsichtlich der technischen Infrastruktur mit sich.
Die Digitalisierung bringt viele Möglichkeiten für Lehrende, ihren Unterricht neu zu gestalten, innovativ und kreativer zu werden und sich vor allem effizienter zu organisieren. Das Angebot ist groß. Allein fällt es vielen Lehrkräften jedoch schwer, sich im Dschungel der digitalen Anwendungen zu orientieren. Viele Lehrkräfte benötigen deswegen weitreichende Unterstützung – sowohl in inhaltlichen, didaktischen oder auch technischen Fragestellungen.
Das Projekt:
Das Lernmanagementsystem „Moodle“ bietet die Möglichkeit, virtuelle Klassenräume und Arbeitsplätze einzurichten. Es können vielfältige Aufgaben oder Lernmaterial zur Verfügung gestellt werden. Den Nutzerinnen und Nutzern werden Rollen zugewiesen, die sie zum Beispiel als Teilnehmer/in oder Trainer/in festlegen. In den verschiedenen Rollen können Aufgaben eingereicht und bewertet werden. „Moodle“ ermöglicht kooperative sowie multimediale Aufgaben. So bietet es die Option, Foren für einen Austausch einzurichten, eine Chat-Funktion und einen Messenger zu nutzen. Aufgaben können in verschiedenen Dateiformaten hochgeladen werden oder sogar als Tonaufnahme gesprochen werden.
Die „Moodle“-Anwendung und die App sind im Blended-Learning-Unterricht einsetzbar. In diesem Lernmodell wird computergestütztes Lernen (z. B. über das Internet oder in unserem Fall PC-basiertes Lernen) und klassischer Unterricht kombiniert. Bei entsprechender Infrastruktur können – wie es derzeit in Pandemiezeiten Erfahrungen aus den Schulen und Universitäten auch in Europa zeigen – die virtuellen Arbeitsräume auch eine hilfreiche Ergänzung zum Präsenzunterricht sein. Sie ermöglichen den Lehrenden, Inhalte und Aufgaben strukturiert zur Verfügung zu stellen. Die Lernenden können individuell auf Lernaktivitäten und Inhalte zugreifen, die von ihren Lehrkräften vorbereitet wurden. Besonders hilfreich ist, dass das Tool durchgehend weiterentwickelt wird und Formate auch für interaktive Inhalte eingebunden werden können.
Im Projekt wurden zunächst die technischen Möglichkeiten geschaffen, damit die Bildungseinrichtung das Tool installieren und administrieren kann. Darüber hinaus wurden Lehrkräfte in halbtägigen Workshops über die Möglichkeiten informiert und gezielt darin trainiert, eigene Lehrinhalte in die Plattform einzubinden. Auch für 650 Schüler*innen (ein kompletter Jahrgang) wurden solche halbtägigen Trainings-Workshops angeboten. Ziel dabei war es, eventuelle Barrieren zu überwinden und Grundlagen zu vermitteln, die es den Schüler*innen erlauben, das System zu verwenden.
Wie in allen unseren Projekten wurde sowohl der inhaltliche als auch der technische Teil gemeinsam mit unseren Projektpartnern vor Ort durchgeführt. Durch dieses Empowerment wird gewährleistet, dass das System auch nach unserer Abreise selbstständig administriert und technisch gewartet wird.
Resumée und Ausblick:
Ganz ohne Zweifel bieten Lernplattformen wie „Moodle“ über vielfältige Möglichkeiten, das Lernen in Ländern Afrikas zu verbessern. Solche Systeme unterstützen die Lehrenden genauso wie die Lernenden.
Vor allem in Hinblick auf die vom Bildungsministerium geforderten elektronisch basierten landesweiten Prüfungen ist es notwendig, dass sowohl Studenten*innen als auch die Lehrkräfte sich mit dieser Testform im Vorfeld auseinandergesetzt haben. Die Möglichkeit für die Lehrkräfte die Leistung der Schüler in Realzeit zu beobachten, eröffnet ganz neue Formen der Leistungskontrolle.Von großer Bedeutung wird es in Zukunft sein, dass die Infrastruktur für solche Anwendungen ausgebaut wird und der Zugriff auch außerhalb von wenigen offiziellen Unterrichtsstunden gewährleistet bleibt. Mindestens genauso wichtig, ist die Tatsache, dass auch ältere Lehrkräfte im Gebrauch der digitalen Lernmöglichkeiten geschult werden.