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Highlights
Mehrere Tausend Studenten*innen und eine ähnliche Anzahl von Highschool-Schüler*innen wurden mittlerweile in den von HITA eingerichteten PC Labs an High Schools, Fachhochschulen, Colleges und Universitäten in ganz Ghana unterrichtet.
Projektziel
Überblick
Partner
- Ministry of Health (MOH), Accra
- Ghanaian Health Services (GHS), Accra
- SWHAT Sewfi Wiawso Health Assistant School
- Community Health Nurses Training College in Esiama
- Sekondi Nurses and Midwifery Training College in Sekondi
- Health Assistant Training School in Asankragua
- Nursing College in Seikwa
- Midwifery and Health-Assistants School in Tepa
- Nursing and Health Assistant School Teshie (HATS)
- Nursing and Midwifery Training College in Korle-Bu
- School of Nursing and Midwifery (SONAM) in Ho
HITA
Aufgaben:
- Durchführung von explorativen Workshops mit den Projektbeteiligten
- Gemeinsame Selektion der Maßnahmen
- Auswahl der Pilotprojekte
- Entwicklung zielgruppengerechter Maßnahmen
- Erprobung der gewählten Ansätze
- Evaluation der getroffenen Maßnahmen
- Gegebenenfalls Anpassung der Ansätze
- Sicherstellung einer nachhaltigen Aufrechterhaltung der implementierten Lösungen
Mitarbeitende:
- Thomas Erkert
- Karsten Gareis
- Daniel Gerlach
- Hildegard Mackert
- Petra Knott
- Mirco Heise
- Jörg Lesch
Ghana
Regionen:
- Western
- Brong-Ahafo
- Ashanti
Orte:
- Sewfi Wiawso
- Esemia
- Sekondi
- Asankragua
Short Facts
Projekttyp:
- Machbarkeitsstudie
- Pilotierung
- Implementierungsprojekt
- Wissenstransfer
- Kontinuierliche Pflege + Weiterentwicklung
- sonstiges
Projektvolumen*:
- Weniger als €10.000,00
- €10.000,00 – €50.000,00
- €50.000,00 – €100.00,00
- €100.000,00 – €250.00,00
- mehr als €250.000,00
(*) = Das Projektvolumen beinhaltet alle Kosten von HITA e.V. plus die Aufwendungen der Projektpartner. Private Aufwendungen und oder laufende Betriebs- und Personalkosten sind nicht inkludiert.
Zeitraum:
- 2012 – heute
Status:
- Idee
- Erkundung
- Implementierung
- Evaluation
- Nachhaltig umgesetzt (im regulären Einsatz)
- abgeschlossen
Bericht
Problemstellung / Ausgangslage:
Alle Menschen dieser Welt sollen eine inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung erhalten. So lautet das Ziel 4 der Ziele für Nachhaltige Entwicklung. Darauf hat sich die Staatengemeinschaft in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verpflichtet
Auch wir von HITA e.V. sind davon überzeugt, dass eine hochwertige Bildung der Schlüssel für individuelle Chancen ist. Sie macht Menschen offener für Verhaltensänderungen und ist zugleich die Grundlage für Innovationen und Bedingung für die nachhaltige Entwicklung der Erde. Bildung ist ein Menschenrecht – sie befähigt Menschen, ihre politische, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Situation zu verbessern. Jedes Kind hat das Recht auf Schulbildung; jeder Mensch ein Anrecht darauf, seine grundlegenden Lernbedürfnisse zu befriedigen – und dies ein Leben lang.
Allgemeine und berufliche Weiterbildung sind der Schlüssel zu besseren Existenzgrundlagen und zu einer Erwerbsbevölkerung, die wirtschaftlichen Schocks gegenüber widerstandsfähig und techno-logischem Wandel gegenüber anpassungsfähig ist. Vor der Corona Pandemie lag die durchschnittliche Beteiligungsquote von Jugendlichen und Erwachsenen an formaler und nicht formaler Bildung bei nur 25 Prozent, wobei die Spanne unter den 73 Ländern mit Daten erheblich war. In fast der Hälfte der Länder lag die Quote unter 10 Prozent, in den Ländern Europas und Nordamerikas hingegen bei 40 Prozent und mehr. Die Geschlechterparität war in weniger als einem Fünftel der Länder erreicht.
Wir von HITA e.V. sind der festen Überzeugung, dass Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT oder IuK) unverzichtbar sind, um in Zukunft besser lernen zu können. Trotz, dem nicht zuletzt durch COVID-19 ausgelösten Übergang auf Fernunterricht und Homeoffice (früher auch als Telearbeit bezeichnet) wurde dies auch in der EU und den USA sichtbar. Dennoch hatten nach Daten für 2017-2019 weniger als 40 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen in dieser Zeit eine der IKT-Grundkenntnisse wie den Versand einer E-Mail mit Anhang eingesetzt.
Das Projekt:
In diesen Teilprojekten haben wir untersucht, wie praktische Schritte aussehen sollten, um die afrikanische Jugend für eine transgenerationale, beschleunigte und umfassende Entwicklung zu befähigen. Wir haben bei unseren Workshops mit Lehrern*innen und Schulleitern*innen einerseits aber auch vor allem mit Studenten*innen andererseits festgestellt, dass zur Sicherstellung einer modernen Ausbildung, nicht nur die Qualität der Ausbildungsstätten, sondern auch die Qualifikation der Lehrkräfte von entscheidender Bedeutung sind. An der Ausstattung haben wir von HITA eV zunächst angesetzt und schrittweise die technische Infrastruktur an den beteiligten Einrichtungen verbessert. Alle an den Teilprojekten beteiligten Studenten*innen und Lehrkräfte wurden unermüdlich und gewissenhaft integriert, um sie in einem Training-on-the-job-Ansatz mit unserer Herangehensweise vertraut zu machen. In iterativen Gesprächsrunden wurden die vorgestellten Lehr- und Lernansätze von den verschiedenen Zielgruppen kritisch beurteilt und gegebenenfalls an die Bedingungen vor Ort angepasst.
Ein Resultat der vielen Workshops und Vorarbeiten war, dass zwar einige der Trainingsstätten (damals meistens Berufsschulen, heute eher Colleges) mittlerweile zwar über eine IuK-Infrastruktur verfügen, aber dass für diese die Inhalte fehlen. Gleichzeitig wurde sehr deutlich, dass in den meisten Einrichtungen die notwendigen Lehrmittel fehlen. Leere Schulbibliotheken mit nur wenigen Standardwerken, die aufgrund der geringen Anzahl nicht ausgeliehen werden können, war in den ländlichen Gebieten eher der Standard als die Ausnahme. In verschiedenen Projekten haben daher die HITA e.V. Experten*innen gemeinsam mit den Schuleitern*innen, aber auch mit den Studenten*innen nach Möglichkeiten gesucht, diesem Missstand mit innovativen Ansätzen zu begegnen.
In einem Wiki-Projekt wurden daher beispielsweise mit Studenten*innen eine gemeinsame Erarbeitung des Wissens (z.B. zur Vorbereitung von Prüfungsthemen) erprobt und umgesetzt. Die teilweise Übertragung der Verantwortung in die Hände der Auszubildenden trägt erheblich zur Motivation, Engagement und Identifikation mit den Inhalten bei. Ein weiterer wichtiges Aspekt dieses E-Learning Ansatzes war, dass wir dank unserer PC-Labs E-Learning-Elemente auch off-line, also ohne Internetanschluss ermöglichen konnten. So reagierten wir auf die Tatsache, dass die Netzqualität – trotz anderer Annahmen – nach wie vor schlecht ist und jederzeit mit Netzausfällen zu rechnen ist.
Ein anderer Ansatz, den wir in verschiedenen Einrichtungen verfolg(t)en, sind die „Mobile Libraries“ und „Moodle-Lernplattform“-Ansätze. Diese Idee basiert ebenfalls auf Überlegungen, wie trotz Netzausfall Lerninhalte jederzeit den Studenten*innen und Schüler*innen angeboten werden können – auch wenn die Instabilität der Telekommunikationsnetzwerke einen Online-Zugang verhindern. Gemeinsam mit den Lehrkräften haben wir daher nach Möglichkeiten gesucht, Lerninhalte über die vorhandenen PC-Labs auch off-line anbieten zu können. So haben wir u.a. gemeinsam mit den Verantwortlichen an der University of Health and Allied Sciences in Ho, eine Lernplattform entwickelt, in der die Lehrkräfte ihre Lerninhalte sammeln, verwalten und den Studenten*innen zur Verfügung stellen können. Ein zweiter Ansatz sind sogenannte mobile Libraries. Ursprünglich erprobt, um Student*innen einen mobilen Zugang auf Lehrbücher zu ermöglichen, haben wir diesen Ansatz modifiziert, um diesen Zugang in den Computer Labs auch dann zu ermöglichen, wenn kein Netzzugang besteht, unabhängig von eventuellen technischen Problemen, nicht vorhandenen Endgeräten oder fehlenden privaten finanziellen Ressourcen.
Resumée und Ausblick:
Die Projekte zeigen, dass es ohne die pädagogische, wirtschaftliche und unternehmerische Ausstattung der Schulen, Fachhochschulen und Universitäten einerseits und die umfassende Befähigung der Jugend und der Lehrkräfte keine Zukunftsentwicklung geben kann. Wir von HITA e.V. sind davon überzeugt, dass ein umfassendes Empowerment, eine sinnvolle Befähigung und Ausstattung automatisch zu einer nachhaltig beschleunigten Entwicklung führen. Die gemeinsame Arbeit trug zum Prozess der generationenübergreifenden Entwicklung und Ermächtigung bei, die definitiv zu einer nachhaltigen nationalen Entwicklung des Gesundheitswesens auch und in eher vernachlässigten ländlichen Gebieten beitragen kann.
Offensichtlich wurde, dass ein ganzes Maßnahmenbündel notwendig ist, um auf die besonderen Bedürfnisse der Lehrkräfte einerseits aber auch der Studenten*innen und Schüler*innen andererseits eingehen zu können.