16.01.2025 – Besuch bei unserer Partnerschule in Ho, der Mawkuko Girls Senior High School
Was für eine Freude! Kaum waren wir angekommen, früh morgens um 8:00 Uhr und schon das erste Gruppenfoto vor dem Haupteingang der Schule, wo auch „unsere“ Plakate, die „HITA-Partnerschule“ angebracht ist. Wir hatten das gar nicht wahrgenommen, aber freuten uns sehr darüber.
In der Mawuko gab es einen Wechsel in der Führung. Frau Rose C. Nyawuto hat die Stelle von der früheren Schulleiterin Ernestina Peniana übernommen. Ein solcher Wechsel ist nicht immer einfach und wie wir in den letzten Monaten erfuhren ganz besonders nicht, wenn es um eine Partnerschaft zwischen mehreren Partnern in zwei Ländern geht. Umso wichtiger war, dass wir jetzt die neue Schulleitung treffen konnten, um offene Punkte besprechen zu können. Diese werden wir bei diesem Treffen klären und schriftlich in einer vertraglichen Ergänzung des bestehenden Memorandums of Understanding (MOU) fixieren.
Ein weiterer Hauptbestandteil unseres Besuches war dann die Besichtigung des bestehenden HITA PC-Labs und der Räumlichkeiten für ein zweites PC-Lab, das wir der Schule anlässlich des 40-jährigen Jubiläums im letzten Jahr gespendet haben.
Eine Grundvoraussetzung für unsere Partnerschaft ist, dass jede Seite Verantwortung übernimmt. In unserem Fall kümmern wir uns um die finanziellen Mittel, die Spenden, den Transport, usw. und Mawuko um die Vorbereitung des Gebäudes. Wie man unschwer auf den Bildern erkennen kann, sind große Anstrengungen notwendig, damit wir im Herbst dieses Jahres tatsächlich das zweite Computerlab an der Mawuko aufbauen können. Zu diesem Zweck haben wir gemeinsam einen Arbeitsplan mit Meilensteinen aufgestellt, den wir als Anhang zur Grundlage unserer weiteren Zusammenarbeit gemacht haben. Verschiedene Gewerke müssen involviert werden, bis die Räume so hergerichtet sind, dass darin mit bis zu 40 PC gearbeitet werden kann. Neben den oben gezeigten Aspekten der Verkabelung und des Netzwerks, müssen die die Decken und zum Teil die Wände neu gemacht werden. Ein großes Problem stellt die Kühlung dar, weil 3 von 4 Klimaanlagen nicht mehr funktionieren. Ein weiterer Aspekt ist, dass wir zwei zusätzliche Räume benötigen, einer zur Vorbereitung der Rechner, also eine Art Werkstatt, und einen Lagerraum, für Ersatzteile und zusätzliches Equipment.

Am Nachmittag waren wir mit unseren Partnern der Grow Your Dream Foundation verabredet, mit denen wir verschiedene Projekte in der sehr ländlich geprägten Gegend von Adaku. Dort Hinzukommen, ist schon eine „Challenge“ (Herausforderung), wie man hier zu sagen pflegt. Die meisten Taxis lehnen es ab. Und die, die bereit dazu sind, dahin zu fahren, sind in einem abenteuerlichen Zustand. Mein Sitz beispielsweise stand auf einem Stein und war mit einem einfachen Seil befestigt. Unter dem Motto „schlecht gefahren ist immer noch besser als gut gelaufen“ machten wir uns auf den Weg.
Vor Ort gaben uns unsere Freunde Jacob, Linus und Wonder einen Einblick in ihre Arbeit. Sie zeigten uns, wie sie das Thema Gleichberechtigung in den Dörfern angehen. Egal wo wir hinkamen, warteten bereits die Menschen für die „Unterrichtseinheiten“. Auf der Basis von Rollenspielen wird unter anderem gezeigt, wie viele unterschiedliche Aufgaben Frauen im Haushalt gleichzeitig machen müssen. Interessant war für uns dann die anschließende Diskussion, bei dem sich ein Mann beschwerte, dass nur die Belange der Frauen thematisiert würden. Ein zweites Projekt ist „ICT-Girls“, hierfür haben wir PCs und Laptops gespendet. Diese werden genutzt, um ICT Kompetenzen speziell den Mädchen beizubringen. Es hat uns sehr gerührt von einigen von ihnen zu hören, wie sehr sie die Arbeit mit den Laptops motiviert, mehr zu lernen, damit sie in Zukunft ein besseres Leben haben können. Dieses Projekt wollen wir in Zukunft verstärkt unterstützen, um z.B. auch Gesundheitskompetenzen zu vermitteln.


Apropos Haushalt: auf dem nächsten Bild sieht man eine typische Küche auf dem Land. Sie liegt wegen der Brandgefahr etwas entfernt von der eigentlichen Wohnhütte. In solchen Küchen werden die leckersten Speisen auf einem sogenannten Tripod gekocht, den man rechts hinten erahnen kann.
Die Küche dient auch als Aufbewahrungsraum für allerlei Equipment und gleichzeitig auch als Speisekammer. Die Küche selbst besteht aus Bambuselementen, die zum Teil mit Steinen oder Dung ausgefüllt werden. Manchmal ist das Dach der Küche gleichzeitig auch Trocknungsplatz für Mais oder andere Nahrungsmittel. Dazu wird die Abluft, also der Rauch bzw. die Hitze des Kohlefeuers genutzt, um Dinge zu trocknen.
Es ist für uns kaum vorstellbar unter diesen Bedingungen zu leben, zu hauswirtschaften und/oder zu kochen. Das Ergebnis ist allerdings unfassbar lecker. Ganz egal ob Fufu, Banku, Pantene oder Garie, wir lieben mittlerweile die ghanaische Küche und freuen uns jedesmal von Neuem, wenn wir etwas Neues ausprobieren dürfen. Wir werden darüber in einem extra Beitrag berichten.