„Halfway Gala“ im Design Thinking Projekt 2023 mit der Hochschule Mannheim
Chat Bots, Augmented Reality und interaktive Statusdashboards – so stellen sich die Student*innen der Hochschule Mannheim mögliche Lösungen vor, um HITA e.V. und seine Projektpartner von 1Bed4All zu unterstützen. Seit März arbeiten 13 kreative Köpfe an Designideen, um die Instandhaltung und Administration von Krankenhausbetten und weiterem Krankenhausinventar in ländlichen Gebieten Afrikas zu unterstützen. Den Einstieg in die Design Challenge können Sie hier nachlesen: https://hita-ev.org/design-thinking-workshop/. HITA e.V. präsentiert in diesem Semesterkurs die Aufgabenstellung. Vor Ort betreut werden die Student*innen von Professorin Kirstin Kohler und Clara Dieing. Bei der interdisziplinären Innovationsschmiede der Hochschule Mannheim ist der Name Programm: inno.space (https://inno-space.de/)!
Nach rund der Hälfte des Semesters präsentieren die drei Teams Thomas Erkert und Daniel Gerlach von HITA e.V. ihre sich kontinuierlich weiter entwickelnden Prototypen. Im Design Thinking wird zunächst die Aufgabenstellung analysiert. Hierfür werden sogenannte Personas entwickelt. Diese personalisierten Nutzergruppen geben dem Anwender im Laufe des Projektes ein Gesicht. Team „BedSpace Ghana“ arbeitet so mit der erdachten Krankenschwester Abena Mansah zusammen. Die Studierenden geben so den Nutzern nicht nur ein Gesicht, sondern auch eine Lebensgeschichte und Persönlichkeit. Abena Mansah soll in einem mittelgroßen Krankenhaus arbeiten und Mutter von fünf Kindern sein. Daneben gibt es noch Yao Asamoah, den Verwaltungsangestellten von Team „MANA“. Auch Yao soll verheiratet sein, kümmert sich aber, so das Ergebnis der Recherchearbeit, um die Erstellung von Abrechnungen und die Beschaffung von Material. Das Team „Think Tank Titans“ hat sich neben einer Krankenschwester noch auf die Figur Amam Muji geeinigt. Amam ist ein Hausmeister, dessen angenommenen mechanischen und technischen Fähigkeiten die Entwickler ebenso zu berücksichtigen versuchen, wie die ihn zugeschriebene knappe Ressourcenverfügbarkeit.
Wie kann diesen Personas in der täglichen Arbeit geholfen werden? Was hilft ihnen am meisten? Dieser Frage stellen sich die „Design Thinker“ nun seit mehreren Wochen und entwickeln kontinuierlich mögliche Lösungsideen, von denen einige als sogenannte „Low-Fidelity-Prototypen“ ausgearbeitet und dann wiederum zu sogenannten „Mid-Fidelity-Prototyen“ weiterentwickelt worden sind. Das bedeutet, dass erste Ideen zum Beispiel mit Papier, Schere und Stift in ein simples Funktionsmuster überführt und anschließend zu bedienbaren Demonstratoren auf dem Laptop ausgearbeitet worden sind.
Von Thomas Erkert und Daniel Gerlach möchte der Kurs nun wissen, welche der Lösungen aus ihrer Sicht die größten Chancen zum Erfolg haben, also an welchen Vorschlägen weitergearbeitet werden soll. Sicher ist, dass ein „ChatBot“, also ein Computerprogramm, das eigenständig fachliche Fragen beantworten und über Sprach- oder Texteingabe natürlich mit dem Anwender kommunizieren kann, Teil der Lösung sein wird. Alle drei Teams hatten dies als mögliche Lösung vorgesehen.
Die aktuelle technische Entwicklung erlaubt zum Beispiel die Einbindung in Chatprogramme, wie zum Beispiel „WhatsApp“ oder die Einbindung ganzer technischer Handbücher für eine intelligente Volltextsuche. Auch bei dem folgenden Punkt waren sich Student*innen und HITA-Vertreter direkt einig: Das Wissen und die Erfahrung der realen Nutzer vor Ort darf nicht durch die technischen Möglichkeiten ersetzt werden, sondern soll durch künstliche Intelligenz und programmierte Algorithmen sinnvoll ergänzt werden.
Die spätere Lösung soll so gebaut sein, dass sie gerne eingesetzt wird. Hierfür ist ein weiterer Austausch mit Experten aus dem Gesundheitswesen in Ghana geplant, wie unter anderem im März 2023 erfolgt. Lesen Sie hier mehr über die Videokonferenz zwischen Ghana und Mannheim: https://hita-ev.org/29-03-2023-reisebericht-5-ghana-reise/.
Thomas Erkert und Daniel Gerlach sind von dem Engagement der Studierenden begeistert und können sich vorstellen, einige Ideen zum Beispiel im Rahmen von Masterarbeiten oder gemeinsamen Projekten mit inno.space bis zum regulären Einsatz weiter zu betreuen.
Die Motivation der Studenten bestätigt auch Clara Dieing im Anschluss an das Meeting zur Halbzeit: „Die Studis sind schon wieder Feuer und Flamme und arbeiten fleißig weiter!“