SMS2Learn
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Highlights
Durch SMS2Learn konnte aufgezeigt werden, wie Mobiltelefonierbasiertes Lernen die Lehrer*innen und Studenten*innen unterstützen kann. SMS2Learn ermöglicht elektronische Lernfortschrittskontrollen via SMS. Das Lehrpersonal erhält einen besseren Überblick vom Lernstand der Studenten*innen um individuelle Lernfortschritte ihrer Auszubildenden berücksichtigen und gezielt unterstützen zu können. Studierende nutzen die Anwendung, um in Zeiten außerhalb des Unterrichts zu lernen. Das ist für das Projektteam sehr motivierend, denn es zeigte: Lernen kann Spaß machen.
Project goal
Overview
Partner
- Ministry of Health (MOH) Accra
- SWHAT Sewfi Wiawso Health Assistant School
- Community Health Nurses Training College in Esiama
- Sekondi Nurses and Midwifery Training College in Sekondi
- Health Assistant Training School in Asankragua
HITA
Aufgaben:
1. Bereitstellung und Anpassung der Software
2. System- und Serveranbindung und Adaption an die mobilen Endgeräte der Nutzer*innen
3. Sichtung und Anpassung der curricularen Unterrichtsinhalte und Unterstützung des Transfers in text-basierte Lerneinheiten, Multiple-Choice-Tests und Fragen
3. Konzeption und Durchführung von Workshops zum Einsatz der Software auf den verschiedenen mobilen Endgeräten
4. Der Aufbau eines Train-the-Trainer-Konzeptes und Durchführung der Ausbildung von Multiplikator*innen, um eine nachhaltige Weiterführung zu ermöglichen
5. Projekt- und Prozessbegleitung u.a. durch Monitoring, Evaluation der Testanwendungen und diverse Beratungsleistungen
Mitarbeitende:
- Thomas Erkert
- Mirco Heise
- Jörg Lesch
- Hildegard Mackert
Ghana
Regionen:
- Western
- Brong-Ahafo
- Ashanti
Orte:
- Sewfi Wiawso
- Esemia
- Sekondi
- Asankragua
Short Facts
Projekttyp:
- Machbarkeitsstudie
- Pilotierung
- Implementierungsprojekt
- Wissenstransfer
- Kontinuierliche Pflege + Weiterentwicklung
- sonstiges
Projektvolumen*:
- Weniger als €10.000,00
- €10.000,00 – €50.000,00
- €50.000,00 – €100.00,00
- €100.000,00 – €250.00,00
- mehr als €250.000,00
(*) = Das Projektvolumen beinhaltet alle Kosten von HITA e.V. plus die Aufwendungen der Projektpartner. Private Aufwendungen und oder laufende Betriebs- und Personalkosten sind nicht inkludiert.
Zeitraum:
- 2010-2013
Status:
- Idee
- Erkundung
- Implementierung
- Evaluation
- Nachhaltig umgesetzt (im regulären Einsatz)
- abgeschlossen
Report
Problemstellung / Ausgangslage:
Das ghanaische Gesundheitsministerium unternimmt immense Anstrengungen, um zu den Milleniumszielen (https://www.un.org/depts/german/millennium/MDG-Indikatoren.pdf und https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/entwicklungserfolg-ist-machbar–326394 ) beizutragen.
Einen hohen Stellenwert nimmt dabei die berufliche Ausbildung des Gesundheitspersonals ein. Eine Folge ist die Erhöhung der Ausbildungszahlen um bis zu 1000 Schüler*innen je Jahrgang und Einrichtung. Sehr hohe Klassengrößen können zu Benachteiligung der Schüler*innen und zu Überforderung der Lehrer*innen führen. Unterschiedliche Lernstände und -geschwindigkeiten können in der Ausbildung schwer (mit)berücksichtigt werden, individuelle Betreuung der Schüler*innen ist für das Lehrpersonal kaum möglich.
Das Projekt:
SMS2Learn ist eine Software zum Lernen per Text-Message, eine frühe Form des „Microlearnings“. Über einen Server werden Unterrichtsinhalte und zugehörige Fragen oder Aufgaben per SMS an die Lernenden versendet. Abhängig davon, wie die Schüler*innen Aufgaben lösen, werden Fragen erneut gestellt oder der Lernprozess wird fortgesetzt. Der große Vorteil für die Lernenden ist dabei die Möglichkeit, orts- und zeitunabhängig das Angebot zu nutzen. In diesem Fall immer dann, wenn es eine Internetverbindung gab, z.B. in der Schule oder in einem Internet-Café. Auch die schnelle Rückkopplung und dadurch die Kontrolle des Lernerfolgs spielte eine große Rolle für die hohe Akzeptanz der Anwendung. Last but not least wurde deutlich, wie gut Ausbildungssziele in den Gesamtkontext eingebettet werden können (Blended Learning).
In unterschiedlichen Settings wurde beispielhaft erprobt, wie mit kostenfreien Softwareangeboten ein solches Angebot etabliert und nachhaltig eingesetzt werden könnte. Elemente des Mikrolearnings wie Multiple-Choice-Verfahren, Infografiken oder Infotainment-Spiele wurden erprobt und beispielhaft eingesetzt, um das Lernen interessant und in gewisser Weise auch interaktiv zu machen. Die leichte Aufarbeitung für die Lehrer*innen einerseits und für die Schüler*innen, andererseits die Möglichkeit individualisiert und ohne Überforderung immer dann zu lernen, wenn es möglich ist, scheinen die größten Vorteile dieses Ansatzes zu sein.
Für die Schulen bzw. Training Center ist dieser Ansatz insbesondere interessant, weil er eine kostengünstige Ergänzung oder Alternative zu den bestehenden Ausbildungsformen darstellen kann. Wir konnten zeigen, dass ein solches System innerhalb weniger Wochen einsatzbereit sein könnte. Die Entwicklung der Anwendung ist sehr überschaubar, Aktualisierungen, Anpassungen und Updates von Lerninhalten sind schnell und einfach möglich. Der vielleicht größte Vorteil eines solchen Ansatzes ist die Tatsache, dass in der Regel ein Internetzugang und ein (mobiles) Endgerät ausreicht, um die Anwendung zu administrieren. Dies ist von einem PC/Laptop oder von einem guten Smartphone/Tablet aus möglich. Der Administrator kann die Fragen eintippen oder aus einer anderen Datei kopieren und einfügen.
Für die Verantwortlichen überraschend, war die einfache Registrierung mit der persönlichen E-Mail-Adresse, um auf die jeweiligen Lerninhalte zuzugreifen zu können. Viele waren sich gar nicht bewusst, dass ihre Schüler*innen eine solche bereits haben. Ein großer Vorteil war, dass überhaupt keine komplexen Installationen nötig waren. Datenschutzrelevante Aspekte spielten in den Anwendungsversuchen und auch bei den Diskussionen mit den Verantwortlichen eine eher untergeordnete Rolle. Für Regelanwendungen muss dieser Aspekt jedoch berücksichtigt werden.
Kritische Fragen zur technischen Infrastruktur, die bei solchen Anwendungen immer betrachtet werden müssen, konnten insofern beruhigend beantwortet werden, als dass die notwendige Infrastruktur – auch ohne vertiefende technische Kenntnisse – eingerichtet und gewartet werden kann. Fragen zur Ausfallsicherheit bei technischen Störungen müssen für Regelanwendungen noch erörtert werden. Entscheidend werden aber die Kosten der Anwendung sein: kostenpflichtige Drittan-bieter scheiden für längerfristige Lösungen höchstwahrscheinlich aus. Die dafür notwendige Finanzierung müsste höchstwahrscheinlich von außerhalb des Bildungssystems gesponsert werden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass neben der Einrichtungspauschale auch noch monatliche Gebühren in Höhe von vierstelligen Eurobeträgen von den Einrichtungen aufgebracht werden könnten.