06.12.2024 – Design Thinking Workshops an der Carlo-Mierendorff-Schule in Frankfurt am Main
Design Thinking ist ein Ansatz zur Entwicklung neuer Ideen aus Sicht der Nutzer*innen oder Kunden. Diese in 6 Schritten durchgeführte iterative Methode soll neue kreative Ideen hervorbringen. Wir benutzen diesen Ansatz nicht nur beruflich, sondern immer mal wieder im Zusammenhang mit unserer Arbeit bei HITA e.V. (Link: Design Thinking Hochschule Mannheim) oder Design Thinking Workshop ).
Wir bei HITA e.V. wissen nach dem Verschiffen von vielen Containern sehr genau, wie wichtig eine sichere Verpackung unserer Spenden ist. Die Spenden haben einen langen Weg vor sich und müssen zunächst per LKW zum Containerschiff transportiert werden, um dann innerhalb von 2-3 Wochen per Containerschiff nach Tema in Ghana transportiert zu werden. Dort erfolgt dann im Idealfall ein Umladen der Container auf Sattelschlepper, die dann auf meist ungeteerten Straßen (eher unbefestigten Pisten) unsere Spenden nach Ho oder Sunyani transportieren. Besonders der letzte Abschnitt der Reise in Ghana bedingt besondere Vorsichtsmaßnahmen, um beispielsweise ein Verrutschen der Ladung zu verhindern. Nur wenn die Container optimal gepackt sind, können wir davon ausgehen, dass die Spenden einigermaßen unversehrt bei den Empfängern ankommen.
Genau um diese Problematik ging es in unserem zweiteiligen Design Thinking Workshop an der Carlo-Mierendorff-Schule in Frankfurt am Main. Nach einer ausführlichen Einführung in die Thematik erarbeiteten die Workshopteilnehmer*innen zunächst Personas, um zu verstehen, wer eigentlich von der Verpackung unserer gespendeten Güter im Container alles betroffen ist.
Interessant, wen die Workshopteilnehmer*innen als typische Betroffene herausarbeiteten und anschließend vorstellten. So wurde z.B. Todd, ein Ladungsspezialist, vorgestellt, der ganz besondere Anforderungen an eine gesicherte Ladung hat. Von ihm konnten wir viel lernen 😊.Erst danach war der sogenannte Problemraum umfassend beschrieben. Jetzt konnten sich die Workshopteilnehmer*innen einigermaßen vorstellen, warum das Verpacken unserer Güter eine solch komplexe Aufgabenstellung darstellt.
Die eigentliche „Design Challenge“, nämlich die Aufgabe, „eine kreative, praktikable, robuste und damit sichere Verpackungslösung zu entwickeln, die ökologische Nachhaltigkeit und logistische Effizienz vereinen“, konnte nun angegangen werden.
Neben der sicheren Verladung unserer Spenden ist uns auch der Aspekt der nachhaltigen und kostengünstigen Verpackung wichtig. Aus diesem Grund möchten wir gebrauchte Kartonkisten diverse (vom Großmarkt oder von Apotheken) diverser Größen verwenden, um so sicherzustellen, dass wir nicht unnötigen Plastikmüll mit unserem Verpackungsmaterial produzieren und nach Ghana verschiffen. Ob wir den Einsatz von Plastik ganz verhindern können, werden wir noch sehen.
In vier Arbeitsgruppen wurden Lösungsvorschläge erarbeitet, die sowohl kostengünstig als auch nachhaltig sein sollten.
Die Herangehensweise an die Design Challenge variierte – wie erhofft -sehr. Dementsprechend waren auch die Ergebnisse komplett unterschiedlich. Allen gemein war der Versuch auf dem verfügbaren Palettenplatz möglichst viele Kisten unterzubringen. Die Berechnungen, die angestellt wurden, reichten bis zu knapp 1000 Rechner pro Palette – ohne dabei ein mögliches Gewichtslimit zu beachten.
Neben dem Versuch möglichst viele Kisten auf eine Palette zu stapeln (siehe Teaserbild), machte sich eine Gruppe Gedanken, wie man die recht labilen Bananenkisten zu stabilen und damit stapelbaren „Modulen“ zusammenfügen kann.
Diese Idee bietet den großen Vorteil, dass diese Module mit wenig Aufwand aus den vorhandenen Bananenkisten vorgefertigt werden können. Sie sind stapelbar und könnten relativ problemlos (vor-)kommissioniert werden. Diese Idee möchten wir -möglichst in einem weiteren Workshop – ausgiebig testen und gegebenenfalls verbessern.
Wir möchten uns bei allen Beteiligten herzlich für die aktive Mitarbeit bedanken. Es hat uns großen Spaß gemacht der Gruppe den „Problemraum“ aufzuzeigen, und noch mehr gemeinsam einen „Lösungsraum“ aufzutun, in dem wir viele unterschiedliche Lösungsansätze kennenlernen durften.
Falls Sie, ihr noch weitere Ideen in Bezug auf eine kostengünstige und trotzdem nachhaltige Verpackung haben, bitte melden Sie sich / Ihr Euch bei uns (info@hita-ev.org). Wir suchen auch noch Spender*innen, die sich an den Kosten für den Versand eines Containers nach Ghana beteiligen. Dazu benötigen wir insgesamt ca. €15.000,00. Bitte melden Sie sich (spenden@hita-ev.org). Vielen Dank.