Unterstützung der Ausbildung

Web2Learn

Responsible: Thomas Erkert

Highlights

Mehrere Workshops sensibilisierten einerseits die Lehrkräfte und Schulleiter*innen und andererseits die Vertreter des Gesundheitsministeriums und des Ghanaian Health Services für entsprechende Web-basierte Ansätze.

Project goal

Entwicklung von modernem und interaktiven Web-basierten Lehrmaterial. Die Inhalte aus den Projekten SMS2Learn, Call2Learn, Wiki4Health sollten auch über eine Internetplattform angeboten werden.

Overview

Das Projekt WEB2Learn unterstützt Berufsschulen des ghanaischen Gesundheitsbereichs im Rahmen der Aus- und Weiterbildung des nicht-ärztlichen medizinischen Personals (insbesondere Krankenschwestern und Hebammen), vor allem in ländlichen Gebieten. Eine selbstentwickelte Web-basierte Plattform auf Basis des offiziellen Curriculums sollte entwickelt und live geschaltet werden.

Partner

  • Ministry of Health (MOH), Accra;
  • SWHAT Sewfi Wiawso Health Assistant School
  • Kintampo Rural Health Training School (KRHTS)
  • Kintampo College of Wellbeing and Health
  • Health Assitant and Midwifery Training School in Tepa
  • Sunyani Nursing and Midwifery Training College

HITA

Aufgaben:

1. Konzeptionelle Planung des Contents der Plattform
2. Durchführung von Workshops mit Lehrern und Schulleitern von verschiedenen Schulen
3. Sichtung und Integration des offiziellen Curriculums
4. Anfertigung eines Low-Fidelity-Prototypen, um das Potential einer solchen Plattform für das Ghanaische Gesundheitssystem vor Vertretern des Gesundheitsministeriums und des Ghanaischen Gesundheitsdienstes (Ghanaian Health Service) zu präsentieren
5. Der Aufbau eines Train-the-Trainer-Konzeptes zur Ausbildung von Multiplikator*innen um eine nachhaltige Weiterführung zu ermöglichen
6. Wiederaufnahme der Projektidee durch 2 Austauschstudentinnen (2014)
7. Durchführung eines Transferworkshops (2014)

Mitarbeitende:

  • Mirco Heise
  • Thomas Erkert
  • Jörg Lesch
  • Hildegard Mackert
  • Fabian Wehle

Ghana

Regionen:

  • Western
  • Ashanti
  • Upper East
  • Upper West
  • Brong Afao

Orte:

  • Sewfi Wiawso
  • Tepa
  • Kintampo Esemia
  • Sekondi
  • Asankragua
  • Sunyani

Short Facts

Projekttyp:

  • Machbarkeitsstudie
  • Pilotierung
  • Implementierungsprojekt
  • Wissenstransfer
  • Kontinuierliche Pflege + Weiterentwicklung
  • sonstiges

Projektvolumen*:

  • Weniger als €10.000,00
  • €10.000,00 – €50.000,00
  • €50.000,00 – €100.00,00
  • €100.000,00 – €250.00,00
  • mehr als €250.000,00
    (*) = Das Projektvolumen beinhaltet alle Kosten von HITA e.V. plus die Aufwendungen der Projektpartner. Private Aufwendungen und oder laufende Betriebs- und Personalkosten sind nicht inkludiert.

Zeitraum:

  • 2010-2014

Status:

  • Idee
  • Erkundung
  • Implementierung
  • Evaluation
  • Nachhaltig umgesetzt (im regulären Einsatz)
  • abgeschlossen

Report

Problemstellung / Ausgangslage:

Die technische Entwicklung einerseits und die durch die Ministerien versprochene Anbindung der Ausbildungsstätten für die Krankenpflege- und Hebammenschulen machte eine Weiterentwicklung unserer bisher verfolgten Ansätze notwendig. War bisher der Zugang zu Internet-basierten Diensten in vielen Trainingseinrichtungen sehr begrenzt bzw. nicht möglich, so schien es Anfang 2013 wahrscheinlich, dass die Bildungseinrichtungen für die Ausbildung von Krankenschwestern und Hebammen sukzessive rasch an das Internet angeschlossen werden könnten. Um diese immense Chance zu nutzen, erarbeitete das Ministerium of Health gemeinsam mit HITA eine Möglichkeit, wie Lehrinhalte der offiziellen Curricula schnell auf eine Internet-basierte Plattform übertragen werden konnten.

Das Projekt:

Das Projekt war zweigeteilt. In einem ersten Teilprojekt wurden die Lehrinhalte, die in anderen Projekten bereits eruiert wurden, zunächst mittels einer Powerpoint-basierten Struktur und dann später mittels eines Content Management Systems (World Press) teileweise in eine Offline-Webpräzens gebracht. Dieses Tools dienten zum einen als Arbeitsmittel, zum anderen konnten die Inhalte so in verschiedenen Workshops sowohl Schuleiter*innen als auch Lehrer*innen gezeigt werden. In verschiedenen Workshops wurden dann die Inhalte des offiziellen Currriculums gemeinsam mit Lehrer*innen und Schulleiter*innen gesichtet und ausgewählte Lernstoffe an das neue E-Learning-Format angepasst. Diese Adaption wurde in einem iterativen Prozess immer wieder Vertreter*innen aus dem Bildungswesen gezeigt und gewünschte Veränderungen sofort umgesetzt. Erschwerend in diesem Stadium war die Tatsache, dass die offiziellen Lehrpläne nicht in elektronischer Form vorlagen, sondern dass Papier-basierte Versionen erst mühsam abgeschrieben und digitalisiert werden mussten.

Ein wichtiger Aspekt des war die Etablierung eines Train-the-Trainer-Konzeptes, bei der ausgewählte Lehrkräfte trainiert wurden, ein Content-Management-System zu verwenden. So sollte sichergestellt werden, dass die Internet-Präsenz auch ohne Zutun von HITA administriert und später auch gegebenenfalls auch aktualisiert bzw. die Inhalte ausgebaut werden konnten.

2013 wurde der Projektansatz im Rahmen eines Austauschprojektes (vgl. Austauschprogramm I – ASA 2013-2014) nochmals aufgegriffen. Aufgabe der ASA-Teilnehmenden war die Weiterentwicklung der E-Learning-Applikation auch für Mobiltelefone. So wurden zunächst die existierenden Inhalte analysiert, eventuelle Lücken identifiziert und anschliessend mit Studenten*innen und Expert*innen der Kintampo Rural Health Training School (KRHTS) notwendige Adaptionen und mögliche Erweiterungen diskutiert. Neue Behandlungsmethoden und Ergebnisse aktueller medizinischer Forschung wurden integriert und für die Student*innen didaktisch aufbereitet, so dass ein bestmöglicher Lernerfolg erzielt wird. Die Teilnehmenden unterrichten die Nutzer*innen darüber hinaus in der Anwendung der CMS-Applikation.

Die Evaluation der Inhalte wurde in Form von Interviews und Workshops mit den Student*innen und Mitarbeiter*innen durchgeführt. Insgesamt wurden für diese Studie mehr als 50 Einzel- und Gruppeninterviews mit insgesamt 141 Interviewpartnern an 11 Health Training Institutions- sowie 8 Gesundheitseinrichtungen (Hospitals, Clinics, Health Center, CHIPS-Compounds) durchgeführt. Insgesamt waren die beiden Studentinnen mehr als einen Monat in Ghana mit einem Vertreter des Gesundheitsministeriums unterwegs.

Resumée und Ausblick:

Leider konnte dieser erprobte und weiterentwickelte Ansatz nie Live gehen. Zum einen hat unsere Idee die rapide Entwicklung und Etablierung von ähnlichen internationalen Plattformen regelrecht überholt, zum anderen konnte – trotz enger Zusammenarbeit mit dem ghanaischen Gesundheitsministerium – keine Projektförderung erzielt werden. Ein weiterer Aspekt, der dazu beigetragen hat, waren auch die unterschiedlichen Gremien, die einem konzertierten Ansatz hätten zustimmen müssen. Kompetenz- und Zuständigkeitsfragen müss(t)en daher in Zukunft geklärt werden, wenn eine solche gemeinsame Plattform wirklich live gehen sollte.

Nach unserem Wissensstand wurde bisher in Ghana keine Plattform mit vergleichbaren Inhalten gelaunched. Die ursprünglich schon 2013/2014 in Aussicht gestellte Anbindung der Trainingseinrichtungen ans Internet wurde bisher (Stand 2020) nur in wenigen Einrichtungen realisiert. Zum Teil liegt das daran, dass solche Einrichtungen gezielt in ländliche Gebiete vergeben wurden, bei der die Telekommunikationsinfrastruktur keinen breitbandigen Internetzugang ermöglicht. Hauptargument gegen eine flächendeckende Anbindung der Schulen an das Internet dürften aber Kostenaspekte sein. Die Bildungseinrichtungen können sich einen solchen Zugang einfach nicht leisten.

Fraglos bleibt das immense Potential eines solchen Ansatzes. Während es recht unwahrscheinlich ist, dass in naher Zukunft Breitband-Internetanschlüsse außerhalb der großen Städte realisiert werden können, sind Smartphone- oder Tablet-basierte Ansätze, die dann über den privaten Mobiltelefonanschluss realisiert werden, wesentlich wahrscheinlicher. Die technischen Möglichkeiten durch das sogenannte „responsive Webdesign“ ermöglicht eine auf die jeweilige Grösse angepasste Webseite ohne großen zusätzlichen Aufwand. Bereits heute verzeichnen viele Webseiten mehr Zugriffe über mobile Geräte als über Desktop Computer. Das heißt wahrscheinlich für ähnliche Projekte, dass bei der Erstellung von Webseiten bereits mehr Wert auf die Mobile Version gelegt werden sollte als auf die Desktop Version.

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